Marie Graßhoff: Happy Meat | Rezension

Eine starke Protagonistin und die Geheimnisse eines Toten.

Cava hat zu viel verloren. Doch sie muss weitermachen, stark sein, ihren Platz in der Familie einnehmen.

Doch was, wenn nicht alles so stattgefunden hat, wie es schien? Sie darf nicht trauern – zumindest nicht länger, als es von ihr erwartet wird. Die Vorstellungen ihrer Familie sind streng, der Spielraum gering. Ist es möglich, dass ihr Bruder innerhalb dieser engen Grenzen ein Geheimnis mit sich getragen hat?

Happy Meat‹ zieht von der ersten Seite an in seinen Bann. Die Kapitel sind kurz, das Tempo hoch. Cava ist eine Protagonistin, wie es sie selten gibt. Nicht Moral und Güte leiten sie, sondern etwas Dunkleres.

»Rache sorgt für Frieden. Der Moment, in dem ich dem Mörder meines Bruders einen Bolzen zwischen die Augen schoss, war ekstatisch. Apokalyptisch.«

Wer ›Spicy Noodles‹ gelesen hat, erinnert sich sicherlich noch an Cava und ihre zahllosen Brüder und Verwandten. Ich habe selten einen Fantasy-Roman gelesen, der eine so große Familie im Fokus hat und mag es super gerne.

Um ›Happy Meat‹ verstehen zu können, muss man die Vorgängerbände der Serie – ›Hard Liquor‹ und ›Spicy Noodles‹ – nicht gelesen haben. Doch ich würde empfehlen, zumindest du 2. Teil, ›Spicy Noodles‹, vorher zu lesen. Denn sonst spoilert man sich doch ziemlich, wenn man die Bücher andersrum liest.

»Jacob soll mit der Behörde zusammengearbeitet haben? Will der Kerl mich irritieren, oder war das ernst gemeint? Was soll Jacob mit unseren Todfeinden zu tun gehabt haben?«

Ich konnte ›Happy Meat‹ kaum aus der Hand legen. Die Charaktere sind besonders, ambivalent und oftmals moralisch grau.

»Ich habe bis auf Karasu, den beschissenen Krähen-Typen, jeden Einzelnen, der für seinen Tod verantwortlich war, exekutiert.«

Graßhoff traut sich, Fantasy zu schreiben, die ganz anders ist, als die gewohnte Fantasy. Doch ihre Protagonist:innen könnten vermutlich in fast jeder Fantasy-Welt überzeugen.

Fazit zu ›Happy Meat

Graßhoff hat mich nicht enttäuscht. ›Happy Meat‹ ist meiner Meinung nach der bislang beste Teil der Serie und ich werde auf jeden Fall dran bleiben und auch ›Magical Fries‹ lesen. Das ›Food Universe‹ ist einfach etwas ganz anderes als die meisten Fantasy-Romane.

Buchinfo

Marie Graßhoff:
Happy Meat

Der Geschmack der Liebe
Food Universe, Band 3
Roman, Paperback
Altersempfehlung: ab 16 Jahren
Bastei Lübbe, Köln 2023
607 S., EUR (D) 17,- inkl. MwSt.
Fantasy
ISBN 978-3-404-20986-6

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Werke der Autorin (Auswahl)

Neon Birds-Trilogie
Neon Birds
Cyber Trips
Beta Hearts

Der dunkle Schwarm


Food Universe-Reihe
Hard Liquor
Spicy Noodles
Happy Meat



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