Geheimnisse am Polarkreis.
Das Leben im nordschwedischen Polarkreis ist manchmal eine Herausforderung. An kalten Tagen hält ein voller Handyakku kaum eine Stunde und das Wetter ist unberechenbar. Wenn ein Sturm über das Land fegt, kann ein Fehler tödlich sein. Selbst wenn man seit der frühesten Kindheit daran gewöhnt ist.
Anelie Andersson ist nicht am Polarkreis aufgewachsen. Für ihren Mann hat sie ihren Wohnort und ihren Arbeitsplatz gewechselt – in eine Gegend, in der Morde eine Seltenheit sind. Anelies berufliche Zukunft ist ungewiss. Bleibt ihre Stelle bestehen oder wird sie zukünftig zu einer anderen Polizeistation wechseln müssen?
Diese Sorgen sitzen so tief, dass sich Anelie sogar einen Mord wünscht. Doch bald schon merkt sie, dass man vorsichtig sein muss, was man sich wünscht. Denn als ein junger Mann, eingewickelt in Tierfelle, stirbt, bleiben viele Fragen offen. Hat er gegen die harten Seiten der Natur verloren oder was ist mit ihm geschehen?
»Dieses Wolkenphänomen kennt er gut genug, um zu wissen, dass sich da etwas ganz Übles zusammenbraut. Der Wetterbericht hat zwar einen Schneesturm vorhergesagt, aber eigentlich erst für den kommenden Tag. Nur hält sich der Polarkreis leider nicht an derartige Vorhersagen, er hat seine eigenen Regeln in puncto Wetter, die keiner wirklich durchschaut.«
Doch je länger die Ermittlungen andauern, desto mehr Fragen tauchen auf. Wo war der Verstorbene zwischen seinem Verschwinden und seinem Tod?
Andersson merkt schnell, dass sie etwas Großem auf der Spur ist. Aber nicht nur die Verdächtigen legen ihr Steine in den Weg – auch ihre Chefin und mögliche Zeugen sind nicht hilfsbereit.
»Die Dunkelheit bricht herein, obwohl es erst früher Nachmittag ist. Der Schnee schenkt ihm noch für einige Zeit eine milchige Helligkeit. Er hat jedoch gerade keine Augen für die Schönheit dieser winterlichen Zauberwelt, die ihn so schmeichelnd umgibt.«
Madita Winter gelingt es, die Leser:innen in ihrem Kriminalroman ›Mordlichter‹ immer tiefer in die Geschehnisse am Polarkreis hineinzuziehen. Die düstere Atmosphäre des Romans, begleitet von wohligen Momenten, schlägt die Leser:innen in ihren Bann. Anelie Andersson ist eine tolle Protagonistin, die sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen lässt.
Doch auch die Nebencharaktere in ›Mordlichter‹ können sich sehen lassen. Winter entführt in ihren Kriminalroman in Gegenden, die ihren eigenen Regeln folgen. Altes und Neues treffen aufeinander und erzeugen Spannungen.
»Für einen Moment glaubt er, einen Schatten zwischen den Bäumen gesehen zu haben. Ich sehe schon Gespenster. Wahrscheinlich nur ein Tier, redet er sich Mut zu.«
![Madita Winter: Mordlichter [Rezension]](https://libertinesliteratur.files.wordpress.com/2021/11/winter_mordlichter_rezension.jpg?w=1024)
Fazit zu ›Mordlichter‹
Wer skandinavische Krimis liebt, sollte definitiv einen Blick auf ›Mordlichter‹ werfen. Eine raue, wunderschöne Wildnis, die sich dem Menschen nicht beugen will. Tiefes Misstrauen herrscht in der Gesellschaft, nicht alle begrüßen die Veränderungen, die bevorstehen. Ich bin schon sehr gespannt wie es weiter geht für Anelie Andersson!
Buchinfo

Madita Winter:
Mordlichter
Kriminalroman
Gelesen von: Rebecca Madita Hundt
Aufbau Audio, Berlin 2021
9 Std. 31 Min., EUR (D) 13,99 inkl. MwSt.
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