Ney Sceatcher: Der Dieb ohne Herz | Rezension

Eine junge Frau auf der Suche nach ihrer Geschichte.

Eine junge Frau wächst in einem kleinen Fischerdorf in der Nähe des Waldes auf. Viele Geschichten ranken sich in ›Der Dieb ohne Herz‹ um diesen. Um Menschen, die verschwinden, und einen Dieb, der in ihm hausen soll. Die wenigsten trauen sich, diesen zu durchqueren, noch weniger freiwillig.

Doch die Not im Fischerdorf ist groß. Fischer sterben bei dem Versuch, auch nachts zu fischen, um irgendwie über die Runden zu kommen.

Auch die junge Frau namens Malina und ihre Ziehmutter bekommen diese Not zu spüren. Sie fertigen Masken an, die jedoch in diesen Zeiten kaum noch jemand kaufen kann.

Malina wünscht sich vom Herzen, ihrer Ziehmutter helfen zu können. Doch ihr Wunsch hat einen Preis und wird sie mitten in die Tiefen des Waldes führen. Sie ahnt nicht, dass sie bald in alte Geheimnisse und Märchen hineingezogen werden wird, als sie am Meer einem fremden Mann begegnet. Oder, dass sie bald schon selbst Teil von einem werden wird. Denn Hoffnung kann sie sich nur von einem Besuch bei der verrückten Königin versprechen.

»Magie, hatte Irena diesen Vorgang genannt. Magie war der Teil des Lebens, der einen zum Staunen brachte.«

Mit ›Der Dieb ohne Herz‹ erzählt Sceatcher nicht nur die Geschichte der jungen Heldin, sondern lässt den märchenhaften Zauber von Geschichten verspüren. Viele Herausforderungen stellen sich ihr in den Weg. Feindschaften fast so alt wie sie selbst und Geheimnisse, die nur darauf warten, von den Lesern und Leserinnen gelüftet zu werden.

Nicht nur der titelgebende Dieb ohne Herz umgeben einige, auch die anderen Mitglieder seiner Bande hüten die ihren. Doch das für Malina größte Geheimnis ist die Frage nach ihrer Herkunft.

»Doch das Mädchen lebte nicht von klein auf in diesem Dorf. An einem stürmischen Wintertag tauchte es auf und niemand wusste, wer es war und woher es kam.«

Sceatchers ›Der Dieb ohne Herz‹ ist von der ersten bis zur letzten Seite dicht gefüllt mit Geschichten, unerwarteten Begebenheiten und der Frage, ob in jedem Menschen das Gute gefunden werden kann. Eine besondere Stärke zeigt Ney Sceatcher bei der Erschaffung der Nebenfiguren. Bleiben diese in vielen Geschichten anderer Autoren und Autorinnen konturlose Abziehbilder, sind diese in ›Der Dieb ohne Herz‹ facettenreich, spannend und sympathisch.

»Es war einmal vor langer Zeit, so erzählte man sich, da existierte eine Stadt, in der die Menschen Masken trugen, um ihr wahres Gesicht zu verbergen. Masken aus Glas, aus Papier, aus Holz oder aus Metall.«

Fazit zu ›Der Dieb ohne Herz

Wer Märchen und Geheimnisse liebt, für den könnte ›Der Dieb ohne Herz‹ das perfekte Buch sein. Malina ist eine angenehme Icherzählerin mit Mut, Herz und viel Fantasie. Auch die Freundschaften, die sie auf ihrer Reise knüpft, machen das Buch zu etwas Besonderem.

Wem ›Der Dieb ohne Herz‹ ohne Herz gefallen hat, dem könnte auch ›Die Silberne Königin‹ von Katharina Seck gefallen.

Buchinfo

Ney Sceatcher:
Der Dieb ohne Herz

High Fantasy Romance, Einzelband
Drachenmond Verlag, Hürth 2020
ca. 280 S., EUR (D) 12,90 inkl. MwSt.
Softcover
ISBN 978-3-95991-418-5

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Rezensionen des Titels auf anderen Blogs

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Gila’s Bücherstube


2 Antworten zu „Ney Sceatcher: Der Dieb ohne Herz | Rezension”.

  1. Hallöchen!
    Was du über dieses Buch zu erzählen hast, klingt auf jeden Fall sehr sehr interessant, gerade da ich Märchen sehr liebe. Was mich von vielen Büchern nur immer wieder abschreckt, ist die allzu zentrale Liebesgeschichte. Gibt es die auch hier? Du sprichst mehr von Freundschaften, deswegen hege ich die Hoffnung, dass diese im Vordergrund stehem.

    Alles Liebe!
    Gabriela

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    1. Hallo liebe Gabriela,

      ich freue mich, dass die Rezension dein Interesse geweckt hat. Ich kann mir gut vorstellen, was du meinst. Eine Liebesgeschichte gibt es hier auch, ohne zu viel verraten zu wollen. Aber ich persönlich fand sie hier nicht störend, da die zugrundeliegende Geschichte die Handlung hauptsächlich bestimmt. Vermutlich ist das aber auch sehr individuell, ab wann es einem zu viel ist.

      Ich hoffe, ich konnte dir mit meiner Antwort weiterhelfen.

      Liebe Grüße
      Libertine

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