Agatha Christie: Das fehlende Glied in der Kette | Rezension

Alte Bekannte, Poirot und ein Mord.

Das Wiedersehen mit einem alten Bekannten gestaltet sich in ›Das fehlende Glied in der Kette‹ für Hastings anders als erwartet: Auf Heimaturlaub trifft er auf John Cavendish, der ihn zu sich nach Hause nach Styles einlädt, um dort den Rest seines Urlaubs zu verbringen.

Obwohl er John, dessen Bruder Lawrence und ihre schon betagte Mutter seit Jahren nicht gesehen hat, sind die Erinnerungen an Styles noch lebendig.

Doch nicht alles ist so geblieben, wie es Hastings aus seiner Jugend erinnert: Trotz ihres hohen Alters hat Johns und Lawrence Mutter noch einmal geheiratet – und zwar einen Mann, der bei niemandem Sympathien auszulösen scheint.

Zum ersten Bruch auf dem charmanten Anwesen Styles kommt es, als die resolute Evie es nach einem Streit verlässt.

»Ich spürte, dass zusammen mit Evie etwas Undefinierbares aus der Atmosphäre verschwunden war. Ihre Anwesenheit hatte Sicherheit bedeutet. Jetzt war diese Sicherheit verschwunden und nun war die Luft voller Verdächtigungen.«

Was in ›Das fehlende Glied in der Kette‹ als vergnügliches Wiedersehen von alten Freunden beginnt, wird schnell ernst. Noch während Hastings seinen Heimaturlaub in Styles genießt, verstirbt eine seiner Jugendbekanntschaften und es dauert nicht lange, bis der Verdacht sich regt, dass dies kein natürlicher Tod war.

Doch zum Glück sind die auf Styles Lebenden nicht die einzigen alten Bekannten, die Hastings auf seinem Heimaturlaub trifft: Auch Hercule Poirot, ein ehemaliger Mitarbeiter der belgischen Kriminalpolizei, der für sein Können bekannt ist, läuft ihm wieder über den Weg.

Und was liege da näher, als den etwas schrulligen, jedoch diskreten und fähigen Poirot darum zu bitten, sich der Aufklärung des Falls anzunehmen?

»Poirot war ein kleiner Mann von ungewöhnlichem Aussehen. Er war knapp einen Meter sechzig groß, aber seine Haltung verriet Würde. Sein Kopf hatte genau die Form eines Eies, und er neigte ihn stets ein wenig zur Seite.«

Mit ›Das fehlende Glied in der Kette‹ – im Original bekannt unter dem Titel ›The Mysterious Affair at Styles‹ – begleiten die Leser und Leserinnen Poirot bei der Aufklärung seines ersten Falls. Dutzende Romane über ihn waren in den folgenden Jahren erschienen.

Während Hastings und Poirot nach und nach die Frage nach dem ›Wie?‹ des Todes entschlüsseln, hat der Leser oder die Leserin vom Anfang bis zum Ende die Gelegenheit, mitzurätseln und sich den Kopf über die Frage nach dem ›Wer?‹ zu zerbrechen. Denn eines ist klar, ein Motiv wäre wohl bei jedem zu finden.

Fazit zu ›Das fehlende Glied in der Kette

So verfügt bereits dieser erste Fall für Hercule Poirot über viele der Elemente, die an Agatha Christies Kriminalromanen so geschätzt werden: Spannung, Charme und eine ordentliche Portion Rätselvergnügen.

Buchinfo

Agatha Christie:
Das fehlende Glied in der Kette

Poirots erster Fall
Übersetzt von: Nina Schindler
Atlantik, Hamburg 2020
224 S., EUR (D) 20,- inkl. MwSt.
Pappband
ISBN 978-3-455-00883-8

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Bewertung: 4 von 5.


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