Carola Christiansen: Mord auf den Färöern | Rezension

Ein Mordfall im Nebel

Buchcover von „Mord auf den Färöern“ von Carola Christiansen

Der Körper eines Toten wird an einer nationalen Kultstätte der Färöern gefunden. Schnell wird klar, dass es sich nicht um einen natürlichen Tod handelt – und, dass es erst angefangen hat.

Kommissar Henrik Bøgh wird auf die abgelegenen Färöer-Inseln gerufen, wo ein Fischer brutal ermordet wurde. Die Ermittlungen gestalten sich schwierig: Die eingeschworene Dorfgemeinschaft schweigt, die Natur zeigt sich unerbittlich, und eine alte Legende über die Robbenfrau sorgt für Unruhe. Handelt es sich um Aberglaube – oder steckt mehr dahinter?

Henrik Bøgh ist ein Ermittler mit Ecken und Kanten, geprägt von einem dunklen Geheimnis. Neben ihm sorgt die Färingerin Elin für Tiefe – eine Frau, die mehr über die Legende zu wissen scheint, als sie zugibt. Die Nebenfiguren sind authentisch gezeichnet und spiegeln die Eigenheiten der Inselbewohner wider.

»Der Fuchs war hungrig. Verborgen im Unterholz beobachtete er das Treiben der Menschen. Der Wind hatte einen kaum wahrnehmbaren köstlichen Duft herübergeweht, der einigen Kisten entstieg.«

Nordisch-düstere Atmosphäre

Die Färöer-Inseln sind mehr als nur Kulisse: Sie sind geprägt von Stürmen, Klippen und Nebelschwaden. Christiansens Stil ist ruhig, aber fesselnd – perfekt für Fans skandinavischer Krimis.

Christiansen fängt die karge, mystische Landschaft der Färöer ein. Das raue Meer, die nebelverhangenen Klippen und die abgelegenen Dörfer schaffen eine Kulisse, die die düstere Grundstimmung der Geschichte unterstreicht. Stürmische Böen und endlose Regenschauer verstärken das Gefühl von Isolation und Unbehagen.

»Ein Schauder überlief ihn, der nicht von der Kälte kam. Langsam zog er seinen Blick aus dem Wasser. Tanzende Schaumkronen auf tiefblauen Wellen. Die Robbenfrau …«

Der Sprecher vermittelt die düstere Stimmung hervorragend und trifft den ruhigen, aber eindringlichen Ton der Geschichte. Die nordische Melancholie kommt in der Umsetzung besonders zur Geltung.

»Niklas war unten vor den Steinen stehen geblieben und sprach mit dem blassen Polizisten. Revur sah hinunter. Zwei Uniformierte verloren gerade den Kampf mit dem Wind, das Tatortband flatterte ihnen um die Ohren.«

Fazit zu ›Mord auf den Färöern

Mord auf den Färöern – Der Kommissar und die Robbenfrau‹ ist ein atmosphärisch dichter Krimi mit spannenden Wendungen und nordischem Flair. Wer düstere Ermittlungen in rauer Kulisse liebt, sollte reinhören!

Buchinfo

Buchcover von „Mord auf den Färöern“ von Carola Christiansen

Carola Christiansen:
Mord auf den Färöern
Der Kommissar und die Robbenfrau
GMEINER, Meßkirch 2024
368 S., EUR (D) 17,- inkl. MwSt.
Paperback
ISBN 978-3-8392-0715-4

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Carola Christiansen:
Mord auf den Färöern
Der Kommissar und die Robbenfrau
Gesprochen von Kaja Sesterhenn
SAGA Egmont, 2024
Dauer: 9 Stunden, 43 Minuten
Hörbuch (ungekürzt)
ISBN 9788727182964

Buchcover von „Mord auf den Färöern“ von Carola Christiansen (Hörbuch)

Das hier dargestellte Cover und die angegebene Ausgabe können von den derzeit erhältlichen Ausgaben abweichen.


Bewertung: 4 von 5.



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