Von Seefahrern, Forschern und Entdeckungen.
Die Geschichte von Kolumbus, der Amerika entdeckte und sich dabei in Indien wähnte, kennt auch ohne ›Der goldene Atlas‹ heute jedes Kind. Weniger bekannt ist, dass Kolumbus nicht der erste Europäer war, der seinen Fuß auf amerikanischen Boden setzte. Auch nicht, wie Amerika überhaupt zu seinem Namen kam.
Die Geschichte der Entdeckungen ist eine Geschichte voller Abenteuer, hoffnungsvoller Erwartungen, kühner Aufbrüche und tragischer Schicksale. Die Strapazen und Risiken, die mit einer Reise ins Ungewisse verbunden waren, sind heute kaum noch vorstellbar. Erst allmählich formte sich aus den Erfahrungen unzähliger Expeditionen und Reisen jene Gewissheit, die uns heute selbstverständlich ist. Wie ein gewaltiges Puzzle fügte sich für die Menschheit über Jahrtausende das Bild unserer Welt zusammen. Zahllose Irrtümer begleiteten diesen Weg.
Ist die Erde eine Scheibe? Der Indische Ozean in Wirklichkeit ein Binnenmeer? Liegt am Nordpol ein gewaltiger Magnetberg, der Kompassnadeln magisch anzieht? Und was steckt hinter der sagenhaften Terra Australis?
»Als die chinesischen Kaiser den Flottenbau einstellten, begann in Europa die Epoche der großen Abenteuer zur See. Die Periode zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert gilt als Zeitalter der Entdeckungen, das von europäischer Expansion, Gier nach Gold und Eroberungen geprägt war.«

© Alex Anstey; Stand: April 2017
Wer sich für die Entdeckung und Erforschung unserer Welt interessiert, für den bietet ›Der goldene Atlas‹ einen idealen Einstieg. In 39 knackig kurzen Kapiteln entführt er Leserinnen und Leser auf eine 4000-jährige Entdeckungsreise rund um die Welt. Dabei schlägt er einen Bogen von den alten Ägyptern und Griechen über die Reisen des Marco Polo hinein ins Zeitalter der Entdeckungen und schließlich der wissenschaftlichen Erkundung der Welt im Zuge der Aufklärung. Vorgestellt werden auch Entdeckungen islamischer Gelehrter und der chinesischen Schatzflotte.
»Noch wichtiger waren die Erkenntnisse der Expedition. Sie hatte den Beweis erbracht, dass die Erde tatsächlich rund war und einen Umfang hatte, der die bisherigen Schätzungen weit übertraf.«
Garniert ist das Ganze mit zahllosen Abbildungen historischer Karten und Gemälde, die den Wissensstand und die Vorstellungen der jeweiligen Zeit greifbar machen.
Welchen Wert solche Karten und die darin enthaltene Information in ihrer Zeit besaßen, lässt ihre aufwendige, kunstvolle und oftmals prächtige Ausgestaltung erahnen. Hierin liegt der zweite Reiz dieses Buches: Es ist ein Buch voller großformatiger, manchmal Seiten und Doppelseiten füllender Kunstwerke der verschiedensten Epochen und Kulturen. Leider lassen sich kleine Details und Beschriftungen in vielen Karten nur mit Mühe oder gar nicht erkennen, was in erster Linie dem vergleichsweise handlichen Format des Buches (ca. 19 x 24,5 cm) geschuldet ist. Die wesentlichen Informationen und der Gesamteindruck kommen aber immer rüber.

Fazit zu ›Der goldene Atlas‹
›Der goldene Atlas‹ bildet eine kurzweilige Lektüre über einen faszinierenden Aspekt der Menschheitsgeschichte. Durch seine hochwertige Verarbeitung und die vielen Abbildungen ist er auch optisch und haptisch ein Leckerbissen.
Buchinfo

Edward Brooke-Hitching:
Der goldene Atlas
Die abenteuerlichen Reisen der großen Seefahrer, Entdecker und Forscher
Übersetzt von Lutz-W. Wolff
dtv, München 2019
256 S., EUR (D) 30,- inkl. MwSt.
Hardcover
ISBN 978-3-423-28207-9
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