Lieber wach sein als zu schlafen, um nichts zu verpassen, das Gefühl noch ein bisschen länger zu genießen. Allein tanzen, lange reden, einfach nur im Hier und Jetzt sein. Zweifeln, und trotzdem weitermachen.
Engelmanns Gedichte sind voll der Leichtigkeit und Schwere eines nie enden wollenden Seins. Ihre Gedichte in ›Keine Ahnung was für immer ist‹ tragen keine Kämpfe der Vergangenheit aus, sie widmen sich der Gegenwart mit ihren fast endlosen Möglichkeiten. Voller Bilder und Momente, die das Leben bringen kann, wenn man jung ist oder bleibt, frei leben möchte, alles in vollen Zügen erfahren.
»Und wenn ich meine Arme hebe, komm ich fast an beide Wände. Drei Bettkanten berührten fast den Rand. Manchmal weht ein bisschen Staub wie Laub herab in meine Hände. Mit Fantasie wird jeder Raum ein Land.«
Julia Engelmann Aus ihrem Gedicht ›Mein Paradies‹ in ›Keine Ahnung was für immer ist‹
Ihre Gedichte sind verspielt und dennoch unkompliziert. Die Poesie ihrer Sprache braucht keine hochtrabenden Wörter oder komplexe Verschachtelungen, um zu berühren. Manchmal, scheinen ihre Gedichte in ›Keine Ahnung was für immer ist‹ Flügel zu haben, so schwerelos muten sie an.
Ob das Gefühl, in der Menge allein zu sein; unter vielen die oder der zu sein, die nicht dazu passen oder die Liebe. Engelmanns Gedichte leiten zum Weitermachen an, auch wenn Zweifel und Hürden zu überwinden sind. Liebevoll illustriert von der Autorin selbst sind ihre Gedichte, die auch jenen zu empfehlen sind, die bislang kaum Erfahrungen mit Gedichten haben.
Fazit zu ›Keine Ahnung was für immer ist‹
Julia Engelmanns Gedichtband ›Keine Ahnung was für immer ist‹ ist eine Liebeserklärung an die Gegenwart und das Ungewisse in der Zukunft. Schwerelos, verträumt und voller Energie.
Buchinfo
Julia Engelmann: Keine Ahnung was für immer ist Goldmann, München 2020 128 S., EUR (D) 9,- inkl. MwSt. Taschenbuch, Klappenbroschur ISBN 978−3−442−49133−9
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Das hier dargestellte Cover und die angegebene Ausgabe sowie die Angaben zum Buch können von den derzeit erhältlichen Ausgaben abweichen.
Kaum drei Jahre sind vergangen, seit der Kampf auf der Schattenflur Ravka verändert hat. Doch während eine Bedrohung abgewehrt scheint, treten die Probleme, die der Dunkle beenden wollte, in ›King of Scars‹ wieder deutlich hervor.
Ravka befindet sich schon viel zu lange im Krieg. Von allen Seiten ist das Land von Feinden umgeben, doch auch im Innern wollen die Unruhen nicht enden. Vor allem für den König des Landes, in dessen Innern noch immer etwas schlummert, das sich nicht kontrollieren lässt.
Nikolai Lantsov hat viele Namen gehabt und ebenso viele Leben gelebt. In der Infanterie und auf dem Meer gefürchtet und geehrt, im eigenen Land hinter vorgehaltener Hand als Bastard oder Welpe beschimpft. Doch wer glaubt, das hätte Nikolai zu einem mürrischen und grausamen Mann heranwachsen lassen, der irrt.
Wer die ›Grisha-Trilogie‹ (›Goldene Flammen‹, ›Eisige Wellen‹ und ›Lodernde Schwingen‹) bereits gelesen hat, was dringend vor dem Lesen von ›King of Scars‹ empfohlen sein will, wird sich sicherlich an den gut aussehenden, einfallsreichen und charmanten Prinzen erinnern, der nie um eine Antwort verlegen ist.
Während die Wunden des letzten Kampfes kaum verheilt sind, verändert sich Ravka. Wundersame Ereignisse geschehen überall im Land, die allesamt in eine Richtung zu weisen scheinen: zur Schattenflur. Und mit ihnen wird das Monster in Nikolais Innern stärker: die Dunkelheit, die in der scheinbar unbekümmertesten Figur lauert.
»Der Dämon war damit nicht einverstanden. Der Dämon hatte kein Interesse am Lösen von Problemen oder an der Staatskunst oder der Zukunft. Ihn trieb nur der Hunger, die Gier des Augenblicks, Töten und Verschlingen.«
Doch nicht nur in Ravka herrschen Unruhen und Probleme. Auch in Fjerda sind die Gegner der Grisha nicht tatenlos. Während somit die Probleme noch da sind, die der Schaffer der Schattenflur mit ihr lösen wollte, haben Nikolai und seine Freunde und Feinde alle Hände voll zu tun: Ein Monster will besiegt werden, eine Hochzeit geplant und ein altes Geheimnis gelöst.
›King of Scars‹ vereint neue Erzählperspektiven mit der vertrauten Magie der Grisha und lässt neben neuen Schrecken, vielen alten Bekannten aus dem Grishaverse begegnen.
»Einen Moment stand Nina allein mit dem Tod auf den Docks, zwei müde Reisende, langjährige Gefährten. Aber jetzt sah sie die Art, wie die anderen sie beobachteten – die Grisha-Flüchtlinge, Adrik und Leoni, sogar der Kapitän des Schiffs und seine Mannschaft, die sich über die Reling beugten.«
Fazit zu ›King of Scars‹
Bardugo gelingt es mit ›King of Scars‹ erneut, zu begeistern: Sie verwebt eine fantastische Geschichte, mit spannenden Charakteren, alten Rätseln und einer ordentlichen Portion Dunkelheit und Humor. Es bleibt spannend, wohin die Autorin ihre Leser im zweiten Band von ›Thron aus Gold und Asche‹ noch führen wird.
Buchinfo
Leigh Bardugo: King of Scars Thron aus Gold und Asche Band 1 Übersetzt von: Michelle Gyo Knaur HC, München 2019 512 S., EUR (D) 16,99 inkl. MwSt. Roman, Paperback ISBN 978−3−426−22700−8
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Namen wie ›Scheusal‹, ›Galgenstrick‹ oder ›Stur‹ sind es, die die Angehörigen der Krähen-Kaste in ›Knochendiebin‹ tragen. Der einzigen, der zwölf Kasten von Sabor, der kein Geburtsrecht zusteht. Sie sind Geächtete und Vogelfreie, denen man jedes erdenkliche Leid zufügen kann, ohne sich dafür verantworten zu müssen.
Doch zugleich sind sie in diesem Land, in dem seit Generationen eine Seuche wütet, die einzigen, die sich um die Bestattung der von dieser Befallenen kümmern können. Fast jede Krähe in Sabor hat durch die anderen Kasten Angehörige oder Freunde verloren, nur wenige Krähen werden alt.
Doch während die Ausgrenzung der Krähen in ›Knochendiebin‹ ebenso fest zu Sabors Gesellschaft gehören wie die Sündenseuche selbst, für die viele die Krähen verantwortlich machen, halten die Krähen fest zusammen. ›Beschütze die Deinen!‹ ist die Regel, nach der sie leben.
»Stur hatte während ihrer sechzehn Lebensjahre viele Lektionen gelernt, meist auf die harte Art: immer die Menge im Blick behalten; immer einen Fluchtweg parat haben; keine Stadt allein betreten. Und in den Nächten, in denen sie Sünder verbrannten, in den Sandalen schlafen.«
Die junge Hexe und zukünftige Flügelherrin Stur ist alles andere, als auf den Mund gefallen. Weder wenn es darum geht, um Zähne zu feilschen, noch in Bezug auf die Männer ihrer Rotte. Doch plötzlich mit einem Phönix-Prinzen und seinem Habicht-Leibwächter durch das Land zu reisen, um den Prinzen zu schützen, ist selbst für die aufgeweckte Stur Neuland.
Denn während sie sich in ›Knochendiebin‹ mit der Frage auseinandersetzen muss, ob sie Mitgliedern der Phönix- oder der Habicht-Kaste trauen kann, die sie und die ihren stets wie Dreck behandelt haben, müssen Prinz und Leibwächter ebenfalls neue Erfahrungen machen. In das Gewand der Krähen gehüllt, spüren sie zum ersten Mal die Ausgrenzung und den Hass der anderen. Müssen mit der Angst leben, die dies erzeugt, und der Ungerechtigkeit.
»Sie konnte nicht sprechen, nickte aber. Habichte baten nicht. Stur wusste nicht, wie sie mit einem umgehen sollte, der es trotzdem tat.«
Während es für den Prinzen Jasimir und seinen Leibwächter Tavin ums Überleben geht, steht für Stur die Zukunft ihrer Kaste auf dem Spiel. Wenn es ihnen gelingt, den Prinzen lebend zu seinen Verbündeten zu bringen, müssen die Habichte zukünftig die Krähen schützen.
Doch diese Abmachung ist alles andere als einfach zu erfüllen. Schienen die Krähen doch bislang vom Glück und den tausend toten Göttern verlassen zu sein.
»Eine Krähe hätte gewusst, wie man sich verhielt. Man ließ die Leute höhnen. Man ließ die Leute fluchen und pöbeln und ging weiter, denn wenn man sich wehrte, mussten auch andere dafür büßen.«
Margaret Owen gelingt es, in ihrem Debüt ›Knochendiebin‹ eine Welt zu erschaffen, die von der ersten bis zur letzten Seite zwingt, den Atem anzuhalten. Das Leben, das die Krähen führen müssen, ist düster und voller Not. Und doch gelingt es den Krähen durch ihren Zusammenhalt untereinander innerhalb dieser Düsternis ein Leben zu führen, das mitreißt. Owens Schreibstil ist eindringlich und lässt nicht nur beim Mammon-Tanz die Nackenhaare zu Berge stehen.
Foto: privat.
Die Sündenseuche ist ein für die Krähen allgegenwärtiges Grauen in Sabor und es bleibt spannend, im zweiten Band der Reihe ›Die zwölf Kasten von Sabor‹ hoffentlich zu erfahren, wie diese einst ihren Anfang nahm.
Fazit zu ›Knochendiebin‹
›Knochendiebin‹ gehört zu jenen Büchern, die nicht nur für Jugendliche geschrieben sind, sondern auch Erwachsene fesseln können. Eine starke, berührende Protagonistin, witzige und kluge Dialoge und eine düstere Welt voller Geheimnisse machen Owens Debüt ›Knochendiebin‹ mehr als lesenswert.
Buchinfo
Margaret Owen: Knochendiebin Roman Die zwölf Kasten von Sabor, Band 1 Übersetzt von: Henning Ahrens Carlsen, Hamburg 2019 416 S., EUR (D) 19,99 inkl. MwSt. Hardcover mit Schutzumschlag ab 14 Jahren ISBN 978−3−551−58405−2
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Einen Drachen töten, eine seltene Blume am Fuße eines dunstverhangenen Berges finden oder ein Königreich erobern? Die großen Momente der Liebe finden sich in der Literatur aller Zeiten und Länder. Heiraten, und dann den lieben langen Tag damit zubringen, ihn sich gegenseitig zur Hölle zu machen? Auch dafür kennt die Weltliteratur vielerlei Beispiele.
Blind verstehen, dass eine Pizza gerade das Beste auf der Welt wäre, kuscheln manchmal die ganze Welt ein wenig besser macht und man auch ungeschminkt und gammelig absolut liebenswert ist, zeichnet hingegen das Bild aus, das Chetwynds liebevolle Comics von der Liebe entwerfen. Und das auf über 150 Seiten voller Comiczeichnungen der bereits aus dem Internet bekannten Zeichnerin Catana Chetwynd, deren Stil auf dem Cover zusehen ist. Wer gerne eine klarere Vorstellung der Zeichnungen bekommen möchte, wird auf der Website von Catana Comics oder der Verlagshomepage von dtv sicherlich fündig.
Chetwynds Comics in ›Die kleinen Momente der Liebe‹ sind schlicht, zeigen oftmals nicht mehr als die beiden Figuren Catana und John in ihrem Alltag und sind damit auf das Wesentliche reduziert: Die kleinen Momente der Liebe sichtbar zu machen.
Diese schöne Ausgabe von bold und dtv lädt dazu ein, allein oder mit dem Partner die Seiten zu durchstöbern und bekannte Erfahrungen in vielen der Comics zu finden: ob gemeinsame Abende daheim, zusammen Ausgehen oder Stunden allein.
Es ist schwer, anders zu können, als die beiden Comicfiguren Catana und John in ›Die kleinen Momente der Liebe‹ zu mögen und sich in ihnen wiederzufinden. Ähnlich ist es mit dem Bild von Liebe das Chetwynd hier – im wahrsten Sinne des Wortes – zeichnet. Liebe fernab der großen, heldenhaften Momente, für die der Alltag oft kaum Zeit lässt, und dafür spürbar in der eigenen Lebenswirklichkeit.
Die Liebe in den scheinbar kleinen, oft übersehenen Dingen ist es, die Chetwynd in ihren Zeichnungen einzufangen versteht: amüsant und hinreißend ehrlich.
Buchinfo
Catana Chetwynd: Die kleinen Momente der Liebe Aus dem Amerikanischen von Knut Krüger dtv, München 2020 160 S., EUR (D) 12,- inkl. MwSt. Hardcover ISBN 978−3−423−23013−1
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Sich die Geschichten aus dem letzten Sommerurlaub erzählen, gemeinsam Fotos aus dem letzten Jahr ansehen oder noch einmal lustige Momente des gestrigen Abends nacherzählen: Wer dem Erzählen schöner Momente in seinem Alltag Platz einräumt, tut laut ›Die Kunst der guten Erinnerung‹ bereits einiges für dauerhaft gute Erinnerungen und das eigene Glück.
Obwohl Meik Wikings neues Buch ›Die Kunst der guten Erinnerung‹ aus der modernen Gedächtnis- und Glücksforschung schöpft, gelingt es ihm, die Leser und Leserinnen in ihrem Alltagserleben abzuholen. Dafür reichert er die Essenz wissenschaftlicher Theorien mit eigenen Erfahrungen an und schildert sie auf eine authentische, leichte und inspirierende Weise.
Somit hat Wikings neues Buch ›Die Kunst der guten Erinnerung‹ zugleich Feel-Good-Elemente und wissenschaftlich Hand und Fuß. Man lernt nicht nur einiges über das eigene Gedächtnis und seine Fehlbarkeit, sondern auch, wie diese genutzt werden können, um glückliche Erinnerungen zu festigen.
»Es ist ein Missverständnis, wenn wir glauben, dass unser Gedächtnis funktioniert wie eine Kamera oder ein Aktenschrank.«
Wiking greift die verschiedenen Zutaten auf, die es braucht, um Erinnerungen zu festigen, und zeigt somit das Wesen der guten Erinnerung. Von Aufmerksamkeit, über die Erfassung eines Momentes mit allen Sinnen, bis hin zum Erzählen von Geschichten. Wer gute Erinnerungen und Glück schaffen will, wendet sich seiner Welt und seinen Mitmenschen zu. Nicht selten bleiben Wikings Erzählungen und Anekdoten vor allem im Gedächtnis, weil sie mit besonderen Details und menschlicher Wärme angereichert sind.
›Die Kunst der guten Erinnerung‹ ist ein Plädoyer für das Erzählen, das gemeinsame Erinnern und das Besondere im Alltäglichen. In kleine Geschichten und Abschnitte aufgeteilt, mit vielen Bildern und Grafiken angereichert, werden sogar Tabellen und Grafiken zu Hinguckern.
Zugleich ist Wikings neues Buch eine Einladung sich darauf einzulassen, sich stärker mit den eigenen Erinnerungen auseinanderzusetzen und diese zu bewahren. Viele seiner Tipps, Anleitungen und Gedanken sind gut in den Alltag zu integrieren, sodass sich der Leser oder die Leserin unweigerlich fragen muss, warum er oder sie nicht schon früher auf diese Weise die eigenen Erinnerungen angereichert hat.
»Unsere Lebenszufriedenheit, unser Glück ist zum Teil davon abhängig, ob wir eine positive Geschichte unseres Lebens zu erzählen haben.«
Fazit zu ›Die Kunst der guten Erinnerung‹
Somit ist man nach dem Lesen von ›Die Kunst der guten Erinnerung‹ zwar nicht schlagartig von allen schlechten Erinnerungen befreit und ausnahmslos glücklich, doch man fühlt sich mit einigen neuen Werkzeugen gerüstet, zukünftige Erlebnisse besser zu bewahren und somit das Glück, das sie in sich tragen, mit sich zu nehmen.
Buchinfo
Meik Wiking: Die Kunst der Guten Erinnerung und wie sie uns dauerhaft glücklicher macht Bastei Lübbe, Köln 2019 288 S., EUR (D) 20,- inkl. MwSt. Lifestyle, Hardcover ISBN 978−3−7857−2663−1
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›Kirschendiebe‹ der Autorin Anke Bär erzählt die Geschichte der kleinen Lotte, die mit ihrer Familie in einem Forsthaus lebt und ihre Kindheit in der Nachkriegszeit erlebt.
Lotte ist ein aufgewecktes, junges Mädchen, das lieber Lederhosen als Kleider trägt, besser werfen als nähen kann und liebend gerne Zeit mit den anderen Kindern verbringt.
Gemeinsam erleben sie zahlreiche kleine Alltagsabenteuer in der Nähe des Forsthauses. Sie gehen zur Schule, spielen im Schnee und feiern Weihnachten im Kreis der Familie. Genauso wie man sich das Leben eines jungen Mädchens vorstellt. Nur eben ganz anders. Denn Lotte kennt Hunger, muss sich mit Plumpsklos anfreunden und kann nur dann leckere Kirschen naschen, wenn sie diese der Försterfamilie Greßmann stibitzt.
Diese Ähnlichkeit und zugleich Unterschiedlichkeit zwischen Lotte und einem kleinen Mädchen der heutigen Zeit macht einen großen Reiz des Buches ›Kirschendiebe‹ aus. Es lädt die jungen Lesenden ein, Lottes Leben mit ihrem eigenen zu vergleichen und Fragen zu stellen: an Eltern, Großeltern oder andere, die Erinnerungen an ihre Kindheit teilen wollen.
Anke Bärs ›Kirschendiebe‹ punktet durch zahlreiche liebevolle Illustrationen, die so aussehen, als wären sie direkt mit Bleistift auf die Seiten gemalt worden. Zusätzlich verfügt das Buch über einen spannenden Anhang, der neben einer Übersicht mit Ereignissen der Nachkriegszeit und einer Liste mit Museen auch zahlreiche Farbabbildungen enthält. Neben Spielzeug und Büchern der Nachkriegszeit finden sich dort auch Fotografien.
Der Schreibstil von ›Kirschendiebe‹ ist klar und an die Gedankenwelt von Lotte angepasst. Das Buch besteht aus 36 knappen Kapiteln, die sich zum Vorlesen eignen, da sie zumeist für sich stehen können. In diesen gibt ›Kirschendiebe‹ episodenhaft Einblick in Ereignisse aus Lottes Alltag und Leben.
Fazit zu ›Kirschendiebe‹
Doch so liebevoll das Buch illustriert ist, fehlt es der Geschichte an Spannung. Die Kapitel sind für sich genommen gut zu lesen, doch gibt es keinen Bogen, der dazu verleitet, direkt das nächste Kapitel lesen zu wollen.
Das Buch ›Kirschendiebe‹ ist durch die Illustrationen der Autorin wunderschön gestaltet. Es handelt sich nicht um eine Geschichte, die durch Spannung auffällt, sondern um einen ruhigeren, zu Unterhaltungen anregenden Erzählstil.
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