14 neue Kapitel, 50 Rezepte und jede Menge Wissenswertes.
Fast 40 Rezepte gibt es in ›Happy Food‹ zu entdecken, ›Noch mehr Happy Food‹ erfreut nun mit 50 weiteren, neuen und leckeren Rezepten. Ob Linsen-Wildbret-Bolognese mit Weißkohlnudeln, Avocadohälften mit Lachs und Chili oder Mangold mit Knoblauch, Butter und Haselnüssen – bei ›Noch mehr Happy Food‹ ist wohl für jeden Geschmack etwas dabei.
Und das beste? Die Rezepte aus ›Happy Food‹ und ›Noch mehr Happy Food‹ sind nicht nur super lecker, sie sind auch super gesund. Und zwar nicht nur für den Körper, sondern damit zusammenhängend auch für den Kopf. Um dies zu erreichen haben sich der schwedische Sternekoch Niklas Ekstedt und der Journalist und Autor Henrik Ennart zusammengetan und das Ergebnis kann sich sehen lassen.
›Noch mehr Happy Food‹ ist voll von tollen Rezepten, Tipps, Hintergrundinformationen und tollen Fotografien. Doch ›Happy Food‹ und ›Noch mehr Happy Food‹ ist kein gewöhnliches Kochbuch. In erster Linie ist es voll von Wissen, interessanten Kapiteln und der Auswertung aktueller Forschungsergebnisse. Die Rezepte sind dafür da, um dieses Wissen möglichst einfach und effizient in die Praxis umsetzen zu können. Rundum gesundes Essen hat selten besser ausgesehen.
»Glücklicherweise ist das Essen, das die Seele beruhigt, auch genau das, was sich für Umwelt und Klima, die biologische Vielfalt, eine dauerhafte Lebensmittelversorgung, das Tierwohl und nicht zuletzt auch für unser Herz und den übrigen Körper als das Beste erwiesen hat. Eine klassische Win-win-Situation also, die obendrein noch richtig gut schmeckt.«
Wer ›Happy Food‹ und ›Noch mehr Happy Food‹ kennt, für den ist das Thema Darmflora sicherlich kein unbeschriebenes Blatt mehr. Denn was genau macht der Darm mit den Dingen, die wir essen, und wie steht das in Verbindung mit unserem Gehirn? Wie können wir durch unsere Ernährung unseren Körper optimal dabei unterstützen, überall genau die Nährstoffe hinzubekommen, die er braucht?
In den letzten Jahren war die Forschung rund um das Thema Darmflora, Bakterien und Ernährung sehr fleißig. Sie hat viele neue Erkenntnisse zutage gefördert und altes Wissen aus der Vergessenheit gezogen.
»Seit dem Erscheinen unseres vorherigen Buchs Happy Food im Jahr 2017 sind mehr als 10000 neue Forschungsstudien darüber veröffentlicht worden, wie unsere Bakterien uns in unseren tiefsten Tiefen beeinflussen.«
Den Stein ins Rollen gebracht hat für mich bei der Frage, wie wir durch Ernährung unseren Körper und Geist am besten unterstützen, ›Reset your Body‹. Auch ›Darm mit Charme‹ habe ich sehr gerne gelesen und war verblüfft, was der Darm so alles kann. Es überrascht also nicht, dass ich auch ›Happy Food‹ und ›Noch mehr Happy Food‹ in die Hände bekommen musste.
Dass die Ernährung sich auf die körperliche Gesundheit auswirkt, dürfte wenige überraschen. Wie stark der Einfluss der Ernährung laut ›Happy Food‹ und ›Noch mehr Happy Food‹ auf unsere geistige und psychische Gesundheit hingegen ist, wohl schon eher.
»Natürlich ist die Ernährung nicht der einzige Faktor für eine gute Gesundheit – ein soziales Netz, das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun, Sport und eine gesunde Umwelt sind andere –, aber sie ist ein großes und wichtiges Puzzleteil, das man lange übersehen hat.«
Fazit zu ›Noch mehr Happy Food‹
Leckere und ansehnliche Rezepte, die auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen und sowohl für den Menschen als auch für die Umwelt gut sind. Das klingt doch so, als könnte man es einfach mal ausprobieren, oder?
Buchinfo
Niklas Ekstedt & Henrik Ennart: Noch mehr Happy Food Glückliche Menschen essen bunt südwest, München 2019 256 S., EUR (D) 22,- inkl. MwSt. Hardcover ISBN 978−3−517−09869−2
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Das hier dargestellte Cover und die angegebene Ausgabe sowie die Angaben zum Buch können von den derzeit erhältlichen Ausgaben abweichen.
Dass Ernährung wichtig ist, ist bekannt. Ebenso, dass wir uns dennoch nicht unbedingt gesund ernähren. Zugleich reihen sich in Buchhandlungen und Büchereien Kochbücher aneinander.
Doch wenn sich ein Wissenschaftsjournalist, der auf mehr als 15 Jahre Erfahrung zurückblicken kann, und einer der führenden Sterneköche Schwedens zusammentun, kann ein Buch entstehen, das so wohl noch nicht in vielen Regalen steht. ›Happy Food‹ ist kein klassisches Kochbuch. In 14 Kapiteln ist es voll von aktuellen Forschungsergebnissen, Tipps, Hintergrundinformationen und vielen tollen Rezepten.
Die Rezepte stehen in ›Happy Food‹ nicht im Vordergrund. Den Hauptteil des Buches nehmen allerlei Hintergrundinformationen zum Thema Ernährung und ihrer Auswirkungen ein. Verständlich und unterhaltsam geschrieben, ohne den Lesenden aus dem Blick zu verlieren.
»Immer mehr solide Forschungsergebnisse legen nahe, dass dasselbe zuckerlastige Industrieessen, das globale Epidemien von Fettleibigkeit und Diabetes verursacht, Glutenintoleranz begünstigt und die Zahl der Magen-Darm-Erkrankungen auf nie dagewesene Höhen getrieben hat, auch zu der aktuellen Welle von psychischen Erkrankungen beiträgt.«
Nützliche Informationen und Zusammenhänge über Bauch und Hirn – von einem Crashkurs zum Thema Darmbakterien bis hin zu Stress, Entzündungen und Depressionen –, machen aus ›Happy Food‹ ein ebenso tolles Buch wie dessen ansprechende Aufmachung samt toller Essensfotografien.
Doch ›Happy Food‹ lässt es nicht dabei, über die Themen Gesundheit und Ernährung nur anschaulich zu informieren. Dieses Buch will nicht nur Theorie vermitteln, sondern vor allem zu ihrer praktischen Umsetzung motivieren.
»Wir können Darmflora wiederherstellen, solange noch einige Bakterien übrig sind. Allerdings könnten die nicht mehr vorhandenen für immer verschwunden sein, ganz egal, auf wie vielen Faserstoffen wir herumkauen.«
Bei der Umsetzung, um aus jenen Lebensmitteln, die sich in der Forschung als gesund bewährt haben, umsetzbare Rezepte zu gestalten, kommt der schwedische Sternekoch Niklas Ekstedt ins Spiel.
Ob im Ganzen gebackener Curry-Blumenkohl mit gerösteten Mandeln, Leinsamenkekse mit Roquefort, Walnüssen und Honig oder ein Supersalat mit Bohnen, Gerste, Topinambur und Äpfeln. Von schlicht bis hin zu besonders sind für viele Geschmäcker passende Rezepte dabei.
»Die Revolution hat bereits begonnen! Die Ergebnisse von mehr als der Hälfte der jemals über die Darmflora unternommenen Forschungen wurden allein in den letzten zwei Jahren publiziert, und in zunehmender Geschwindigkeit kommen und quasi stündlich neue Erkenntnisse hinzu.«
›Reset your Body‹ hat mich auf den Geschmack gebracht, der Frage nachzugehen, wie wir durch Ernährung unseren Körper und Geist am besten dabei unterstützen, den unterschiedlichsten Herausforderungen gewachsen zu sein. ›Darm mit Charme‹ hat mich mit Hintergrundinformationen darüber versorgt, was der Darm so alles kann.
Fazit zu ›Happy Food‹
Warum zögern, wenn gesund so lecker sein kann? Ekstedt und Ennart haben in ihrem Buch ›Happy Food‹ eine besondere Mischung geschaffen: anschauliche Informationen, aktuelle Forschung und superleckere Rezepte. Was will man mehr? Ich bin jedenfalls schon sehr gespannt auf ›Noch mehr Happy Food‹.
Buchinfo
Niklas Ekstedt & Henrik Ennart: Happy Food Warum Mangold vor Depressionen schützt und Walnüsse schlau machen südwest, Hürth 2018 240 S., EUR (D) 22,- inkl. MwSt. Hardcover ISBN 978−3−517−09745−9
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Das hier dargestellte Cover und die angegebene Ausgabe sowie die Angaben zum Buch können von den derzeit erhältlichen Ausgaben abweichen.
2020 ist sicherlich in vielerlei Hinsicht ein besonderes Jahr gewesen. Doch wie jedes Jahr warten auch in diesem die Verlagsvorschauen für Frühjahr/Sommer 2021 darauf, durchstöbert zu werden. Eines ist sicher: 2021 verspricht ein spannendes Lesejahr in vielen Genres zu werden und macht richtig Lust auf seine Neuerscheinungen 2021. Bücher, die mir bereits jetzt ins Auge gesprungen sind und auf deren Erscheinen ich mich schon sehr freue, stelle ich Euch hier gerne vor. Bestimmt werden jedoch über das Jahr noch einige Neuerscheinungen 2021 in meiner Liste hinzukommen.
Meine Liebe zu Katzen und den meisten Tieren ist kein Geheimnis. Umso mehr freue ich mich auf dieses vielversprechende Buch, das 2021 im DuMont-Verlag erscheinen soll. Tokyo, die Achtzigerjahre und Außenseiter – klingt nach einer tollen Mischung, oder? Bücher, in denen Wärme und Katzenliebe aufeinander treffen, sind für mich einen genaueren Blick wert. 2016 erschienen bereits Sukegawas Bücher ›Kirschblüten und rote Bohnen‹ und ›Die Insel der Freundschaft‹ bei DuMont.
Durian Sukegawa: Die Katzen von Shinjuku, ca. 272 S., ISBN 978−3−8321−8147−5, DuMont, erscheint voraussichtlich am 12.02.2021
Seit ›Faserland‹ ist Christian Krachts Name aus dem Literaturbetrieb nicht mehr wegzudenken. Nach weiteren Werken schien dann 2016 ›Die Toten‹ als sein bislang neustes Buch bei Kiepenheuer&Witsch. Ich bin richtig gespannt, was die Leser und Leserinnen in ›Eurotrash‹ erwartet. Das Cover sieht jedenfalls toll aus und auch der Klappentext macht Lust. Nur bis März muss ich mich noch gedulden, aber ich bin sicher, das Warten lohnt sich.
Christian Kracht: Eurotrash, ca. 224 S., ISBN 978−3−462−05083−7, Kiepenheuer&Witsch, erscheint voraussichtlich am 04.03.2021
Von Benedict Wells hätte ich schon so viel mehr lesen sollen, als ich es bislang getan habe. Seit 2008 erscheinen seine Bücher im Diogenes-Verlag und jedes hat seinen Reiz. Sein neuestes Werk ›Hard Land‹ führt nach Missouri und ins Jahr 1985. Die Geschichte dreht sich um den 15-jährigen Außenseiter Sam, der einen Ferienjob in einem Kino annimmt und damit den Sommer seines Lebens erlebt. Klingt super vielversprechend.
Benedict Wells: Hard Land, ca. 352 S., ISBN 978−3−257−07148−1, Diogenes, erscheint voraussichtlich am 24.02.2021
Neuerscheinungen 2021 – Klassiker
Mary Shelleys Buch ›Frankenstein‹ gehört zu meinen unangefochtenen Lieblingen der Science-Fiction-Literatur und unter den Klassikern. Als ich gesehen habe, dass Reclam im nächsten Jahr auch eine Neuübersetzung von ›Der letzte Mensch‹ rausbringt, war mir sofort klar, dass dieses Buch ganz oben auf meine Leseliste für das kommende Jahr gehört. Denn eines ist bei Mary Shelleys Büchern sicher: Sie versprechen viel Stoff zum Nachdenken.
Mary Shelley: Der letzte Mensch (Neuübersetzung), ca. 596 S., ISBN 978−3−15−011328−8, Reclam, erscheint voraussichtlich am 12.02.2021
Auch Daphne du Maurier hat sich mit ihrem Buch ›Rebecca‹ einen Platz unter meinen Klassikerlieblingen gesichert. Hat mich auf ›Rebecca‹ noch das gleichnamige und wahnsinnig tolle Musical aufmerksam gemacht, kommt dieses Buch allein schon wegen der begabten Autorin auf meine Leseliste für das kommende Jahr. Liebe, Geheimnisse und das Leben auf See – klingt nach einer vielversprechenden Mischung, oder nicht? Ich bin jedenfalls super gespannt auf dieses Buch.
Daphne du Maurier: Die Bucht des Franzosen, ca. 300 S., ISBN 978−3−458−68154−0, Suhrkamp/insel, erscheint voraussichtlich 21.06.2021
Zu meiner wirklich großen Schande muss ich gestehen, dass ich noch kein Buch von George Orwell gelesen habe. Und das, obwohl der Autor aus der Welt der Literatur nicht mehr wegzudenken ist. Somit versprechen diese beiden Neuübersetzungen von ›1984‹ und ›Farm der Tiere‹ ein super Anfang für mich zu sein. Die beiden Buchcover finde ich jedenfalls mehr als gelungen.
George Orwell: 1984 und Farm der Tiere (Neuübersetzungen), ca. 400 & 144 S., ISBN 978−3−7306−0976−7 & 978−3−7306−0977−4, Penguin Random House, erscheinen voraussichtlich am 18.01.2021
Neuerscheinungen 2021 – Phantastik
Auch V. E. Schwab ist eine jener Schriftstellerinnen, von denen ich leider noch viel zu wenig gelesen habe. Und nachdem die englischsprachige Originalversion bereits viele Anhänger gefunden hat, bin ich umso gespannter, auf die deutschsprachige Übersetzung, die 2021 im Fischer-Verlag erscheinen wird. Ein Teufelspakt, eine spannende Protagonistin und die Kunst – diese spannende Kombination weckt Vorfreunde auf diesen historischen Fantasy-Roman.
V. E. Schwab: Das unsichtbare Leben der Addie LaRue, ca. 592 S., ISBN 978−3−596−70581−8, Fischer, erscheint voraussichtlich am 26.05.2021
Leigh Bardugo ist 2020 in Windeseile unter meine liebsten Fantasy-Autorinnen aufgestiegen. Sowohl die Trilogie ›Legenden der Grisha‹ als auch die Krähen-Dilogie sowie ›King of Scars‹ habe ich wahnsinnig gerne gelesen. Und der erste Band der ›King-of-Scars‹-Dilogie hat an einem Punkt geendet, an dem wirklich jeder Fortgang der Story möglich ist. Ich bin also wahnsinnig gespannt, wie es weiter geht für Nikolai, Nina, und all die anderen Figuren des Grishaverse.
Leigh Bardugo: Rule of Wolves, King-of-Scars-Dilogie Band 2, ca. 592 S., ISBN 978−3−426−22701−5, Droemer Knaur, erscheint voraussichtlich am 01.06.2021
Ich liebe den Film Das wandelnde Schloss von Studio Ghibli. Mir war also sofort klar, dass ich Band 1 der Howl-Saga ›Das wandelnde Schloss‹ unbedingt lesen muss. Auch Band 2 ›Der Palast im Himmel‹ habe ich verschlungen, obwohl ich den ersten Band der Saga wesentlich lieber mochte. Umso gespannter bin ich nun auf Band 3 der Howl-Saga ›Das Haus der tausend Räume‹ und welche Abenteuer auf Howl & Co. warten.
Diana Wynne Jones: Das Haus der tausend Räume, Howl-Saga Band 3, ca. 272 S., ISBN 978−3−426−52540−1, Knaur, erscheint voraussichtlich am 01.03.2021
Neuerscheinungen 2021 – Sachbuch
Von Stefan Klein konnte ich in der Vergangenheit bereits zwei Bücher lesen, ›Die Glücksformel‹ und ›Träume‹, die mir beide gut bis sehr gut gefallen haben. Vor allem ›Träume‹ konnte mich nachhaltig begeistern, sodass ich noch immer gerne über das Buch rede. Umso gespannter bin ich natürlich auf das neue Buch von Stefan Klein ›Wie wir die Welt verändern‹. Innovationen, der Geist und der Fortschritt – eine super spannende thematische Mischung.
Stefan Klein: Wie wir die Welt verändern, ca. 256 S., ISBN 978−3−10−002492−3, Fischer, erscheint voraussichtlich am 10.03.2021
Wenn bei mir etwas kaputtgeht, dass ich für rettbar halte, ziehe ich zumeist das Internet zu rate. In vielen Fällen bringt mir das auch eine Lösung. Trotzdem schmeiße ich noch zu viel weg oder benutze es noch, auch wenn es nicht mehr gut funktioniert. Zum einen sind die Lösungen des Internets nicht immer eindeutig oder gut. Zum anderen aber, komm ich bei zu vielen Dingen vermutlich nicht einmal auf die Idee, dass ich sie reparieren könnte. Und um das verändern, bin ich schon super gespannt auf Nick Harpers Buch ›Wie man alles repariert‹.
Nick Harper: Wie man alles repariert, ca. 256 S., ISBN 978−3−7306−0953−8, Penguin Random House, erscheint voraussichtlich am 22.03.2021
Wie ihr seht, wird auch 2021 wieder ein vielseitiges und vielversprechendes Lesejahr. Bestimmt wird im Laufe des Jahres hier noch das ein oder andere Buch dazukommen. Aber natürlich werde ich nicht nur Neuerscheinungen lesen, also bleibt abzuwarten, was in diesem Jahr alles auf meinem Lesestapel landen wird, das keine Neuerscheinung mehr ist.
Ich wünsche dir ein spannendes Lesejahr mit den Neuerscheinungen 2021 und wenn ihr mir Bücher empfehlen wollt, auf die ich definitiv einen Blick werfen sollte, dann lasst doch einfach einen Kommentar da, ich würde mich sehr freuen. 🙂
Januar Kei Ohkubo: Arte 4 (Carlsen) 15.01. Immunbooster (Droemer Knaur) 22.01. George Orwell: Farm der Tiere (Neuübersetzung, dtv) Februar Michael Ende: Momo (Thienemann-Esslinger) Februar Anne Fleck: Meeresglühen (Coppenrath) 01.02. Matt Haig: Die Mitternachtsbibliothek (Droemer Knaur) 02.02. Hannah Frey: Zuckerfrei (GU) 02.02. Elisabeth Mecklenburg: Mein City-Obstgarten (GU) 12.02. Durian Sukegawa: Die Katzen von Shinjuku (Dumont) 12.02. Mary Shelley: Der letzte Mensch (Reclam) 18.01. George Orwell: 1984 (Neuübersetzung, Penguin Random House) 18.01. George Orwell: Farm der Tiere (Neuübersetzung, Penguin Random House) 24.02. Miku Sophie Kühmel: Kintsugi (Fischer Taschenbuch) 24.02. Jay Kristoff: Nevernight. Die Prüfung (Fischer) 24.02. Doris Dörrie: Einladung zum Schreiben (Diogenes) 24.02. Christoph Niemann: Away (Diogenes) 24.02. Benedict Wells: Hard Land (Diogenes) 26.02. Anne Prettin: Die vier Gezeiten (Bastei Lübbe) März Kei Ohkubo: Arte 5 (Carlsen) 01.03. Diana Wynne Jones: Das Haus der tausend Räume (Droemer Knaur) 02.03. Diana Kinnert: Die neue Einsamkeit (Hoffmann und Campe) 04.03. Christian Kracht: Eurotrash (Kiwi) 10.03. Stefan Klein: Wie wir die Welt verändern (Fischer) 12.03. Mary Mclane: Meine Freundin Annabel Lee (Reclam) 15.03. Anja Kampmann: Der Hund ist immer hungrig (Hanser) 15.03. Stephen Fry: Mythos (aufbau) 15.03. Roman Wolf: Die Nibelungen (aufbau) 18.03. Helga Schubert: Vom Aufstehen (dtv) 18.03. Anne Fleck: Energy! (dtv) 20.03. Bernhard Heckler: Das Liebesleben der Pinguine (Klett-Cotta) 22.03. Nick Harper: Wie man alles repariert (Penguin Random House) 26.03. Susanne Esche-Belke/Suzann Kirschner-Brouns: Re-Power (Bastei Lübbe) 26.03. Gretchen Lidicker: Mein Magnesium (Bastei Lübbe) 26.03. Ewald Arenz: Der große Sommer (Dumont)
Neuerscheinungen 2021 – April/Mai/Juni
April Christina Hiemer: The Second Princess (Carlsen) April Liz Braswell: Die Schöne und ihr Geheimnis (Carlsen) April Hajime Isayama: Attack on Titan Deluxe VIII (Carlsen) 01.04. Leigh Bardugo: Rule of Wolves (Droemer Knaur) 01.04. Mechtild Borrmann: Glück hat einen langsamen Takt (Droemer Knaur) 01.04. Yael Adler: Haut nah (Droemer Knaur) 01.04. Julia Marie Schmoll: Die Maschen der Narzissten (GU) 01.04. Matt Pritchard: Dirty Vegan (GU) 23.04. Julie Estève: Ich, Antoine (dtv) 23.04. Ildy Bach: Die Stieftochter (dtv) 24.04. Susann Sitzler: Väter und Töchter (Klett-Cotta) 30.04. Neil Gaiman: Der Ozean am Ende der Straße. Illustriert (Bastei Lübbe) Mai Kei Ohkubo: Arte 6 (Carlsen) Mai Philip Le Roy: Die Nacht der Acht (Carlsen) 17.05. Lucy Pollock: Das Buch über das Älterwerden (Dumont) 26.05. V. E. Schwab: Das unsichtbare Leben der Addie LaRue (Fischer) 26.05. Carlos Ruiz Zafón: Der Friedhof der vergessenen Bücher (Fischer) 31.05. Oliver Pötzsch: Das Buch des Totengräbers (Ullstein) 01.06. Nora Bendzko: Die Götter müssen sterben (Droemer Knaur) 15.06. Daphne du Maurier: Die Bucht des Franzosen (Suhrkamp/insel) 21.06. Christina Henry: Die Chroniken von Peter Pan (Penguin Random House) 23.06. Martin Suter: Allmen und der Koi (Diogenes Taschenbuch) 23.06. Amélie Nothomb: Klopf an dein Herz (Diogenes Taschenbuch) 23.06. Denken mit Oscar Wilde (diogenes deluxe) 23.06. Paulo Coelho: Untreue (diogenes deluxe)
Neuerscheinungen 2021 – Juli/August/September
Juli Zidrou/Frank Pé: Die Bestie (Carlsen) Juli Kei Ohkubo: Arte 7 (Carlsen) 05.07. Mark Fahnert: Echo des Verrats (Piper) 08.07. Simon Beckett: Die Verlorenen (Rowohlt) 28.07. Simone Lappert: Der Sprung (Diogenes Taschenbuch) 30.07. Marie Graßhoff: Der dunkle Schwarm (Bastei Lübbe) September Kei Ohkubo: Arte 8 (Carlsen) 14.09. René Wadas: Der Pflanzenarzt (Rowohlt) 30.09. Anne Pätzold: Right Here (Bastei Lübbe, Lyx)
Tipps und Tricks für den Umgang mit (vielleicht doch nicht immer ganz so) miesen Tagen.
So schön der Umschlag des Buches ›Handbuch für miese Tage‹ anmutet, so unerfreulich ist oftmals dessen Thema. Manchmal steht man nicht mit dem richtigen Bein auf. An anderen hingegen schon, aber irgendjemand tritt einem trotzdem gegen das Schienbein. Oder in die Kniekehle. Oder man steht mit dem richtigen Fuß auf, die Mitmenschen sind einem wohlgesonnen, und dann startet man voller Euphorie und Energie in den Tag und rammt den kleinen Zeh Freude strahlend gegen die Bettkante. Und plötzlich ist jede Energie und gute Laune fort.
Und diese den kleinen Zeh hinterhältig angreifenden miesen Tage sollen für etwas gut sein? Und was ist mit den Tagen, an denen man sich nicht nur wünscht, man wäre nicht aufgestanden, sondern tatsächlich nicht aus dem Bett kommt? Gerade noch die neue Bluse angezogen und direkt brühend heißen Kaffee darüber gekippt?
Helminks ›Handbuch für miese Tage‹ ist eine Liebeserklärung an sie, an diese Tage, die weder zu einem Hochglanz-Leben passen, noch im Lebenslauf erwähnt werden, doch zu etwas zu gebrauchen sind. Denn was macht man nun mit ihnen, wenn miese Tage wieder uneingeladen vor der Tür stehen und sich selbst hineinbitten?
Das ›Handbuch für miese Tage‹ hat hierfür mehr als nur die eine oder andere Idee: Zahlreich sind die Shortcuts, die Helmink zusammengestellt hat, um die miesen Tage etwas besser zu überstehen, und sie vielleicht sogar zum Vorteil zu nutzen.
»Ich bin weder Coach oder Psychologin noch Dozentin – ich interessiere mich schon seit jeher für menschliche Ecken und Kanten, Unvollkommenheit und alles rund um die sogenannte Resilienz, also das, was man seelische Widerstandskraft bezeichnet. Deshalb sehe ich in mir selbst eine Art Cheerleaderin bei Rückschläge, Missmut und Ungemach.«
Diese Shortcuts treffen vor allem einen Kern des Menschlichen: Es muss nicht alles glänzen, auch nicht perfekt ist gut genug, und man ist nicht der einzige Mensch auf der Welt, der hin und wieder von seinen miesen Tagen erdrückt wird.
»In einer Zeit, in der wir so gerne darüber sprechen oder in den sozialen Netzwerken teilen, wie gut es uns geht, wie cool das Leben ist und wie bewusst wir das Beste aus Körper, Geist und Seele machen, scheint es nur wenig Raum für diese unausweichliche Wahrheit zu geben: Jedes menschliche Leben beinhaltet Tage, die einfach nur blöd sind.«
Mit einem Augenzwinkern und vielen Einblicken in die Tiefpunkte ihres Lebens führt die Autorin durch das ›Handbuch für miese Tage‹. Dieses ist durchzogen von ganzseitigen Abbildungen mit inspirierenden Sprüchen, die auf den Punkt bringen, womit sich die Kapitel beschäftigen.
»Mist muss nicht unbedingt Sinn ergeben.«
Fazit zu ›Handbuch für miese Tage‹
So schön und detailverliebt der Umschlag und das Layout des Buches ›Handbuch für miese Tage‹ auch sind, so sehr hätte ich mir gewünscht, dass die Seiten weniger textlastig sind. Durch das große Seitenformat und das einspaltige Layout haben die Seiten mich manchmal etwas erschlagen. Aber das tut dem Inhalt des Buches natürlich keinen Abbruch, der das hält, was bereits das Cover verspricht: Es zeigt Möglichkeiten auf, wie die eigenen »unglamourösen Tage« betrachtet werden können und wie auf ein »Ab« ein »Auf« folgen kann.
Helminks Vorschläge sind sehr persönlich und von der Autorin bereits erprobt. Nicht jeder Shortcut muss für jeden Leser und jede Leserin der richtige sein, doch ist bei der umfangreichen Menge an Vorschlägen sicherlich für jeden etwas dabei, das zukünftig im Umgang mit den eigenen miesen Tagen erprobt werden kann.
Buchinfo
Eveline Helmink: Handbuch für miese Tage Ohne Ab kein Auf: Wie uns die unglamourösen Tage weiterbringen Übersetzt von Ingrid Ostermann Irisiana, München 2020 256 S., EUR (D) 22,- inkl. MwSt. Hardcover ISBN 978−3−424−15383−5
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Das hier dargestellte Cover und die angegebene Ausgabe sowie die Angaben zum Buch können von den derzeit erhältlichen Ausgaben abweichen.
Bewertung: 4 von 5.
Eine Haftung der Rezensentin für Personen‑, Sach- oder Vermögensschäden ist ausgeschlossen.
Lieber wach sein als zu schlafen, um nichts zu verpassen, das Gefühl noch ein bisschen länger zu genießen. Allein tanzen, lange reden, einfach nur im Hier und Jetzt sein. Zweifeln, und trotzdem weitermachen.
Engelmanns Gedichte sind voll der Leichtigkeit und Schwere eines nie enden wollenden Seins. Ihre Gedichte in ›Keine Ahnung was für immer ist‹ tragen keine Kämpfe der Vergangenheit aus, sie widmen sich der Gegenwart mit ihren fast endlosen Möglichkeiten. Voller Bilder und Momente, die das Leben bringen kann, wenn man jung ist oder bleibt, frei leben möchte, alles in vollen Zügen erfahren.
»Und wenn ich meine Arme hebe, komm ich fast an beide Wände. Drei Bettkanten berührten fast den Rand. Manchmal weht ein bisschen Staub wie Laub herab in meine Hände. Mit Fantasie wird jeder Raum ein Land.«
Julia Engelmann Aus ihrem Gedicht ›Mein Paradies‹ in ›Keine Ahnung was für immer ist‹
Ihre Gedichte sind verspielt und dennoch unkompliziert. Die Poesie ihrer Sprache braucht keine hochtrabenden Wörter oder komplexe Verschachtelungen, um zu berühren. Manchmal, scheinen ihre Gedichte in ›Keine Ahnung was für immer ist‹ Flügel zu haben, so schwerelos muten sie an.
Ob das Gefühl, in der Menge allein zu sein; unter vielen die oder der zu sein, die nicht dazu passen oder die Liebe. Engelmanns Gedichte leiten zum Weitermachen an, auch wenn Zweifel und Hürden zu überwinden sind. Liebevoll illustriert von der Autorin selbst sind ihre Gedichte, die auch jenen zu empfehlen sind, die bislang kaum Erfahrungen mit Gedichten haben.
Fazit zu ›Keine Ahnung was für immer ist‹
Julia Engelmanns Gedichtband ›Keine Ahnung was für immer ist‹ ist eine Liebeserklärung an die Gegenwart und das Ungewisse in der Zukunft. Schwerelos, verträumt und voller Energie.
Buchinfo
Julia Engelmann: Keine Ahnung was für immer ist Goldmann, München 2020 128 S., EUR (D) 9,- inkl. MwSt. Taschenbuch, Klappenbroschur ISBN 978−3−442−49133−9
Lust bekommen?
Das hier dargestellte Cover und die angegebene Ausgabe sowie die Angaben zum Buch können von den derzeit erhältlichen Ausgaben abweichen.
Als Erna sich entscheidet, ihren Mann zu heiraten, entscheidet sie sich auch für seinen Hof. Abgelegen, über viele Monate im Jahr stockfinster, Kerzen gegen die ständigen Stromausfälle.
Erla ist nicht für dieses Leben gemacht, doch ihren Mann würde sie nicht im Stich lassen. Dessen Familie kümmert sich bereits seit so vielen Generationen um den Hof, dass sie weiß, dass er ihn nie verkaufen wird. Nur drei Dinge helfen ihr, damit klarzukommen: Romane, das Radio und der Gedanke an ihre Tochter Anna.
Auch dieses Weihnachten soll ruhig werden. Nur sie und ihr Mann, später vielleicht noch Anna. Doch als es an der Tür klopft und ein Fremder um Einlass bittet, ist es damit vorbei.
»Sie wusste, dass für Einar die Familienehre auf dem Spiel stand. Er hatte ein schweres Erbe angetreten, und es war, als wären die Geister seiner Ahnen ständig anwesend und beobachteten ihn aus den dunklen Ecken heraus.«
Mit dem Fremden zieht für Erla die Furcht in das eigene Haus ein. Das Telefon ist tot, der Strom lässt sie im Stich. Und in der Nacht hört sie Geräusche, die nicht da sein sollten. Doch abgeschottet jeder weiteren Menschenseele, sich Erna, ihr Mann und der Fremde auf sich allein gestellt.
»Durch den Stromausfall war die Atmosphäre ohnehin schon sonderbar genug: Es herrschte eine Art düsteres Zwielicht, das Erla an die Tageszeit erinnerte, die sie immer als besonders unheimlich empfand, die Zeit, in der Geister aus den Schatten traten und menschliche Gestalt annehmen konnten, ohne dass man es merkte.«
›Nebel‹, der dritte Teil der ›Hulda‹-Trilogie kann problemlos an die Qualität des ersten Bandes, ›Dunkel‹, und zweiten Bandes, ›Insel‹, anzuknüpfen. Der dritte Band baut zwar nicht auf den Geschehnissen des zweiten Bandes auf, was durch die achronologische Anordnung der Trilogie auch nicht möglich wäre, doch lässt er Huldas Entwicklung miterleben. Einige der Ereignisse, die im dritten Band geschehen, hatten auf den ersten und zweiten Band Auswirkungen.
Was ein friedliches und besinnliches Weihnachtsfest hätte werden sollen, wird in ›Nebel‹ durch Dunkelheit und Isolation zu einem Grauen.
Wie ›Dunkel‹ und ›Insel‹ kommt ›Nebel‹ ohne möglichst blutige und bestialische Morde aus. Das Grauen und die Spannung wachsen aus dem, was im Inneren des Menschen schlummert. Jónasson zeigt in seiner ›Hulda‹-Trilogie, was Geheimnisse, Schuld und Dunkelheit mit dem Menschen, Familien oder Partnerschaften machen kann.
Fazit zu ›Nebel‹
›Nebel‹ ist ein würdiger Abschluss – oder Auftakt? – der ›Hulda‹-Trilogie. Für mich persönlich sogar der liebste Teil der Trilogie, die sich von Band zu Band noch weiter gesteigert hat. Für alle Krimi-Fans, die Lust auf unaufdringlichere Spannung haben.
Das hier dargestellte Cover und die angegebene Ausgabe sowie die Angaben zum Buch können von den derzeit erhältlichen Ausgaben abweichen.
Sie erzählt gerne Geschichten. Sie schmückt sie aus und füllt die Lücken, bis sie sicher ist, sie auf die spannendste Weise erzählen zu können. Immer wenn sie das abgelegene Sommerhaus ihrer Familie besucht, erzählt sie eine bestimmte Geschichte.
Einst soll einer ihrer Vorfahren in der Nähe gelebt haben, der vor vielen Jahren als Hexer au dem Scheiterhaufen verbrannt wurde. Und manchmal, wenn man nachts wachliegt und nicht schlafen kann, soll man ihn noch hören können.
Niemals würde sie eine Nacht allein im Sommerhaus verbringen. Auch dieses Mal ist sie nicht allein dorthin gefahren. Niemand weiß, dass sie dort sind. Es soll ihr Geheimnis sein; doch dieses Geheimnis fordert seinen Preis.
»Sie durchquerten die Hochmoore, eine baumlose Landschaft, die sich karg und unheilvoll leer in der Dämmerung vor ihnen erstreckte, und fuhren entlang des größten Fjords, des Ísafjarðardjúp, zur Küste hinunter.«
Dagur muss mit ansehen, wie sein Vater noch im Schlafanzug aus dem Haus geführt und verhaftet wird. Er will es verhindert, wehrt sich, doch er kann es nicht verhindern. Er weiß, dass in diesem Moment seine Familie kaputtgeht.
»Der Frieden war gestört worden, in der Nachbarschaft und in seiner Familie. Niemand, der es mit angesehen hatte, würde jemals den Anblick vergessen, wie Veturliði in der Dämmerung nur mit einem Schlafanzug bekleidet, von der Polizei aus seinem Haus gezerrt worden war, während sein Sohn Zeter und Mordio geschrien hatte.«
Dem zweiten Teil der ›Hulda‹-Trilogie gelingt es mühelos, an die Qualität des ersten Bandes, ›Dunkel‹, anzuknüpfen. Zwar baut er nicht auf den Geschehnissen des ersten Bandes auf, da die Bände achronologisch angeordnet sind, doch zeigt er für manches darin einen Teil der Vorgeschichte. Im zweiten Band ist Hulda jünger, der Ruhestand noch in der Ferne und ihr Wunsch nach einem Karrieresprung groß.
Ragnar Jónasson ist ein Meister der leisen und unaufdringlichen Spannung. Die Atmosphäre ist dicht, die Stimmung düster und geheimnisumwoben.
›Insel‹ braucht keinen möglichst bestialischen oder blutigen Mord – vielmehr leben die Fälle von Geheimnissen, menschlichen Bindungen und Nöten. Viele scheinen etwas zu verheimlichen zu haben, alte Probleme schwelen noch unter der Oberfläche.
Nachdem ›Dunkel‹ und ›Insel‹ bereits überzeugen konnten, bleibt nur noch, auf den dritten Band der Trilogie – ›Nebel‹ – zu warten. Eins ist auch hier sicher: Es wird spannend werden.
Buchinfo
Ragnar Jónasson: Insel Die HULDA-Trilogie, Band 2 Thriller Übersetzt von: Kristian Lutze btb, München 2020 384 S., EUR (D) 15,- inkl. MwSt. Paperback ISBN 978−3−442−75861−6
Lust bekommen?
Das hier dargestellte Cover und die angegebene Ausgabe sowie die Angaben zum Buch können von den derzeit erhältlichen Ausgaben abweichen.
Das letzte Aufbäumen einer abgeschriebenen Kommissarin.
Seit Jahrzehnten arbeitet Hulda Hermannsdóttir in ›Dunkel‹ für die Polizei. Doch obwohl sie besser ist als die meisten ihrer Kollegen, ist sie nie über den Rang einer Kommissarin hinausgekommen. Während Kollegen, die weit weniger gründlich und sorgsam arbeiteten, auf der Karriereleiter an ihr vorbeizogen. Doch diese hatten eines gemeinsam, dass Hulda nie sein würde, sie waren Männer.
Wie viele in ihrem Beruf erfüllt Hulda der Gedanke an ihre Pension mit Unbehagen. Doch als ihr Chef ihr eines Morgens mitteilt, dass sie nicht erst zum Ende des Jahres in Pension gehen soll, sondern in zwei Wochen, erwischt es Hulda eiskalt. Man bräuchte ihr Büro. Man habe die Chance, einen vielversprechenden Aufsteiger anzustellen. Ihre Fälle seien bereits an die Kollegen verteilt worden. Doch so einfach lässt sich die 64-jährige Kommissarin nicht in den Ruhestand schicken.
Für ihre letzten zwei Wochen darf Hulda in ›Dunkel‹ Cold Cases bearbeiten, auf die sie Lust hat. Und bald findet sie sich in einem Fall, der nicht nur jede Menge Fehler aufweist, sondern sie an ihre Grenzen bringen wird.
»Man hatte die Leiche der jungen Frau an einem dunklen Wintermorgen in einer felsigen Bucht am Vatnsleysuströnd gefunden, einem dünn besiedelten Küstenstreifen im Norden der Halbinsel Reykjanes etwa dreißig Kilometer südlich von Reykjavík.«
Hulda hat sich bei der Polizei stets ausgeschlossen und auf sich allein gestellt gefühlt. Am Ende nun so grob und plötzlich in den Ruhestand befördert zu werden, macht das nicht besser. Vielleicht fühlt sich die Kommissarin sich deswegen der toten jungen Frau schnell verbunden: Wenn Hulda nicht den Fall wieder für sie aufgreift, wird es niemand tun. Ihre Kollegen und auch die Öffentlichkeit haben mit ihrem Fall bereits abgeschlossen, genauso wie mit Hulda.
»Sie vermisste ihr altes Leben, die gute alte Zeit, und obwohl sie mit Pétur einen neuen Freund gefunden hatte, fühlte sie sich allein auf dieser Welt. Nie hatte sie das stärker empfunden als in diesem Augenblick.«
Die ›Hulda‹-Trilogie weist ein Merkmal auf, das sie stark von anderen Trilogien unterscheidet: Huldas Geschichte wird nicht chronologisch, sondern achronologisch erzählt. In ›Dunkel‹ erleben wir Hulda in ihrem letzten Fall, bevor der Ruhestand ihre Karriere beenden soll. In den Folgebänden ›Insel‹ und ›Nebel‹ hingegen erleben wir sie auf der Höhe ihrer Karriere in ihren prominentesten Fällen.
Bereits der erste Band ›Dunkel‹ macht deutlich, dass Hulda mehr ist als eine Kommissarin. Was sie vor ihrem Freund Pétur verbirgt, weiß auch niemand sonst auf dieser Welt. Nach und nach erzählt sie ihm von ihrer Kindheit, ihrem schwierigen Verhältnis zu ihrer Mutter und dem Tag, an dem sie ihre ganze Familie verlor.
»Aber hier war sie nun, allein mit ihrem Kind, und konnte nachts vor Sorge um die Zukunft kaum schlafen.«
Fazit zu ›Dunkel‹
Obwohl Hulda kein strahlender Sonnenschein ist, ist sie sympathisch, auf ihre eigene, in die Jahre gekommene Art, die sich selbst treu bleibt. Die Atmosphäre, die Jónasson in ›Dunkel‹ verdichtet, ist auf jeder Seite spürbar. Huldas Island ist düster, schön und geheimnisvoll.
Auch das Ende des ersten Bandes der Trilogie kann überraschen, ob auf eine gute oder schlechte Weise wird wohl jeder Leser und jede Leserin für sich selbst entscheiden müssen. Doch einst ist ›Dunkel‹ auf jeden Fall: spannend, auf eine düstere, unaufdringliche und ruhige Art.
Buchinfo
Ragnar Jónasson: Dunkel Die HULDA-Trilogie, Band 1 Thriller Übersetzt von: Kristian Lutze btb, München 2020 384 S., EUR (D) 15,- inkl. MwSt. Paperback ISBN 978−3−442−75860−9
Lust bekommen?
Das hier dargestellte Cover und die angegebene Ausgabe sowie die Angaben zum Buch können von den derzeit erhältlichen Ausgaben abweichen.
250 Seiten hat es gedauert, bis ich mit ›Der Ruf des Kuckucks‹ warm geworden bin. Zugegeben, wenn das Buch von einer anderen Autorin oder einem anderen Autor geschrieben worden wäre, hätte ich ihm vermutlich nicht so viel Zeit gegeben. Ich habe es immer wieder zurück auf meinen Lesestapel gelegt, um es dann irgendwann wieder hervorzuholen.
Aber ich denke, dass mein Problem mit dem Anfang des Buches vor allem durch eines kam: Ich hatte es nicht ausgesucht, weil ich den Klappentext vielversprechend fand, sondern nur, weil ich die Autorin so sehr mag. Normalerweise hätte mich das Setting des Romans nicht sehr interessiert, da es mir nicht atmosphärisch genug erschienen wäre.
Somit sagen meine Probleme mit dem Anfang des Romanes wohl nicht unbedingt etwas über die Qualität desselben aus, sondern vor allem darüber, dass ich ihn mir nicht aus den richtigen Gründen gekauft hatte. Aber dennoch: Nachdem ich mit dem Setting warmgeworden war und endlich einen Durchblick über all die unterschiedlichen Figuren bekommen hatte, war das Buch sehr schnell verschlungen. Für die ersten 250 Seiten brauchte ich fast zwei Jahre, für die restlichen knapp 400 Seiten keine 24 Stunden.
»… durch seine Größe und beträchtliche Körperbehaarung, gepaart mit einem deutlichen Bauchansatz, erinnerte seine Erscheinung an einen Grizzly. Er hatte ein angeschwollenes blaues Auge; unter der Augenbraue befand sich ein Schnitt.«
Das angesagte Topmodel Lula Landry stirbt bei einem Sturz von ihrem Balkon. Was zuerst nach Selbstmord aussieht, wird bald von einigen ihrer Angehörigen infrage gestellt. Die Gerüchte häufen sich. Hatte Lula vor ihrem Tod Streit mit ihrem ebenfalls berühmten Freund? Haben ihre leiblichen Eltern etwas mit ihrem Tod zu tun, oder war gar ihre Adoptivfamilie darin verwickelt? Mit ihrem Tod hinterlässt das Model mehrere Millionen und eine Menge ungeklärter Fragen.
Auch das Leben, wie es sich der Detektiv Cormoran Strike vorgestellt hatte, ist vorbei: Die Trennung von seiner Verlobten, die Amputation seines Beines nach seiner Zeit beim Militär, die finanziellen Schwierigkeiten, die ihn auf einer Campingliege in seinem Büro schlafen lassen.
Als ihn John Bristow, der Adoptivbruder des verstorbenen Models Lula Landry, aufsucht, strahlt Cormoran Strikes hellster Stern nicht. Doch der Vorschuss für die Übernahme der Ermittlungen ist groß und ein Kindheitsfreund, ebenfalls ein Adoptivbruder von John Bristow, verbindet die Männer miteinander. Zu seinem neuen Fall bekommt Cormoran auch eine neue Sekretärin ins Haus, die sich schon bald als überaus fleißig und begabt entpuppt.
»Obwohl Robin Ellacotts fünfundzwanzigjähriges Leben nicht frei von aufregenden und dramatischen Ereignissen gewesen war, so hatte sie doch nie zuvor das Bett in der festen Gewissheit verlassen, dass sie den anbrechenden Tag für den Rest ihres Lebens im Gedächtnis behalten würde.«
Und so begibt sich Cormoran Strike in ›Der Ruf des Kuckucks‹ für seine Ermittlungen in die Welt des Blitzlichtgewitters und die vielen, miteinander verwobenen Schichten des Romans falten sich vor dem Leser oder der Leserin auf.
›Der Ruf des Kuckucks‹ war das erste Buch, das ich von J. K. Rowling gelesen habe – die hier unter dem Pseudonym Robert Galbraith schreibt –, das nicht zum ›Harry Potter‹-Universum zählt. Und ich habe lange gebraucht, um zu verdauen, dass in ›Der Ruf des Kuckucks‹ niemand mit Zauberstäben aufeinander losgeht. Natürlich weiß ich, dass Schriftsteller unterschiedliche Welten erschaffen können: Doch J. K. Rowling war durch meine Kindheit hindurch so stark mit ›Harry Potter‹ verknüpft, dass ich es für diesen Roman wieder neu lernen musste.
»Strike hatte einmal versucht, die Schulen zu zählen, die er in seiner Jugend besucht hatte, und war auf siebzehn gekommen, wobei er jedoch den Verdacht hegte, ein paar vergessen zu haben. Nicht mit eingerechnet hatte er die kurze Zeit, in der er angeblich Privatunterricht erhalten hatte: als er mit seiner Mutter und seiner Halbschwester in einem besetzten Haus in der Atlantic Road in Brixton wohnte.«
Eines der großen Talente von Robert Galbraith und J. K. Rowling (›Phantastische Tierwesen‹ & ›Grindelwalds Verbrechen‹) ist ihr Gespür für Menschen, die Wirren ihrer Beziehungen und die Glaubwürdigkeit ihrer Emotionen. ›Der Ruf des Kuckucks‹ entwickelt sich nach und nach zu einem Kriminalroman, in dem die Taten und Wünsche der verschiedenen Figuren so fein miteinander verwoben sind, dass der Roman ein stimmiges Gesamtbild ergibt.
Fazit zu ›Der Ruf des Kuckucks‹
Nun, vielleicht habe ich ›Der Ruf des Kuckucks‹ aus den falschen Gründen angefangen zu lesen, aber sicherlich habe ich ihn aus den richtigen Gründen zu Ende gelesen: Die Verstrickungen und die organische Entwicklung der unterschiedlichen Figuren in ihren Beziehungen zueinander hat mir keine andere Wahl gelassen. So hat sich für mich auch das Ende überaus stimmig angefühlt und mir große Lust gemacht, diese Reihe trotz meiner Startschwierigkeiten weiterzulesen.
Buchinfo
Robert Galbraith: Der Ruf des Kuckucks Ein Fall für Cormoran Strike Die Cormoran-Strike-Reihe, Band 1 Aus dem Englischen von Wulf Bergner, Christoph Göhler, Kristof Kurz Roman, Krimi Blanvalet, München 2014 656 S., EUR (D) 10,99 inkl. MwSt. Taschenbuch, Klappenbroschur ISBN 978−3−442−38321−4
Lust bekommen?
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Ungesehen sitzt er vor dem Fenster eines Hauses und lauscht den Geschichten, die aus dem Innern zu ihm dringen. So lernt er, die Sprache der Menschen zu sprechen, zu lesen und zu schreiben.
Was bei einigen nun vielleicht Erinnerungen an den Spracherwerb von Frankensteins Monster erweckt, wird dieses Mal jedoch von einem Wesen angewandt, das um einiges kleiner ist als das Monster aus ›Frankenstein‹: Es ist ein Fuchs, der die menschliche Sprache lernt.
Fuchs 8 wird dieser besondere Fuchs genannt, denn alle Mitglieder seines Rudels tragen eine Zahl in ihrem Namen. Und dieser Fuchs ist nicht nur, wenn es um die Geschichten der Menschen geht, sehr neugierig. Seine Neugier begleitet ihn das ganze Buch über, zum Guten und zum Schlechten.
»Zuers möchte ich sagen, Enschuldigung für alle Wörter di ich falsch schreibe. Weil ich bin ein Fuks! Und schreibe oder buchstabire deshalb nich perfekk.«
Und dieser Fuchs hat einige Fragen an uns.
Fuchs 8 Art zu sprechen und zu schreiben scheint im ersten Moment gewöhnungsbedürftig, doch in Windeseile verfliegt dieser Eindruck, denn das, was dieser Fuchs zu erzählen hat, ist um einiges wichtiger, als die Wörter, in die er es kleidet. Und für einen Autodidakten ohne Gesprächspartner macht er seine Sache doch sehr gut.
»Ir solltet mal di vilen nich netten Sachen hören di ein Ber in Berisch sagt wärend er ein jakt, wärend man gerade noch um ein Har in den Bau schlüpft und versucht, vor den anderen Fülsen nich gleich loszuhoilen.«
Es ist schwer, über ein Buch zu schreiben, das einen verzaubert hat. Zuallererst will Fuchs 8 eines klarstellen: Füchse sind nicht so, wie Märchen sie darstellen, nicht listig und schlau – auch bei Bären, Eulen und vor allem Hühnern weichen unsere Märchen von seinen Erfahrungen ab.
»Wir legen keine Hüner rein! Wir sind sehr offen und erlich mit Hünern! Mit Hünern haben wir ein super fären Dil, der get so: Si machen di Aja, wir nehmen di Aja, si machen noie Aja.«
Spoiler // Dieser Fuchs lebt ein fröhliches Leben in seinem Rudel, bis ihr Wald kahl geschlagen wird, um ein Einkaufszentrum zu errichten. Und selbst dann behält Fuchs 8 seine Neugier und Offenheit und beschließt, in diesem Einkaufszentrum nach Futter zu suchen, um seine Freunde zu retten.
Fazit zu ›Fuchs 8‹
In all seiner Einfachheit und Kürze rührt George Saunders ›Fuchs 8‹. Es ist kein lautes Buch, das mit wichtig klingelnden Begriffen und Fachwörtern auf sich aufmerksam machen will, sondern ein sehr leises Buch: Fuchs 8 kann die Dinge, die er sieht und erlebt, nicht erklären. Doch er hat nach vielen, vielen Abenden vor einem Fenster die Sprache der Menschen erlernt, um seine Erlebnisse mitzuteilen und diese fragen zu können: oft amüsant und liebevoll formuliert.
Buchinfo
George Saunders: Fuchs 8 Aus dem Amerikanischen von Frank Heibert Luchterhand, München 2019 56 S., EUR (D) 12,- inkl. MwSt. Hardcover mit Schutzumschlag ISBN 978−3−630−87620−7
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