Ein Mann kommt in Benedict Wells ›Vom Ende der Einsamkeit‹ nach einem Motorradunfall in ein Krankenhaus. Doch während seine körperlichen Wunden zu heilen beginnen, können sich nicht alle mit der Geschichte seines Unfalls anfreunden.
Ein Unfall, dessen Gründe nicht verstanden werden können, ohne die Geschichte des Fahrers zu kennen. Und diese Geschichte führt weit in die Kindheit des Mannes zurück. Zu einer Zeit, in der das Motorradfahren noch in weiter Ferne lag und seine Eltern ihn und seine beiden Geschwister Marty und Liz aufzogen.
Doch ein Bruch zieht sich durch seine Kindheit und die seiner Geschwister. Von einem Tag auf den anderen wird ihr Leben in seinen Grundfesten erschüttert. Eine Erschütterung, die spürbar in den Seiten von ›Vom Ende der Einsamkeit‹ weilt.
»Ich kenne den Tod schon lange, doch jetzt kennt der Tod auch mich. Vorsichtig öffne ich die Augen, blinzle ein paarmal. Langsam weicht die Dunkelheit.«
1980 ist Jules erst sieben und seine Kindheit kaum anders als die vieler Kinder. Unliebsame Besuche bei der Großmutter, sich zankende Geschwister auf Rücksitzen. Noch drei, fast vier Jahre soll diese scheinbare Normalität erhalten bleiben.
Doch diese Normalität endet mit dem Tod seiner Eltern. Wie seine beiden Geschwister wird auch Jules in ein Internat geschickt. Doch dadurch muss er nicht nur sein Zuhause hinter sich lassen, auch seine Geschwister können nicht mehr wie gewohnt bei ihm bleiben, da sie im Internat anderen Altersgruppen angehören.
»Dreieinhalb Jahre später, im Dezember 1983: das letzte Weihnachtsfest mit meinen Eltern. Am frühen Abend stand ich am Fenster meines Kinderzimmers, während die anderen das Wohnzimmer herrichteten. Wie jedes Jahr riefen sie mich erst, wenn alles fertig geschmückt war, doch wie lange dauerte es noch?«
Auf dem Internat lernt Jules Alva kennen, die ihn und sein Leben für viele Jahre prägen soll. Doch es ist nicht nur die Geschichte von Jules und Alva, von der Wells in ›Vom Ende der Einsamkeit‹ erzählt. Vielmehr ist es die Geschichte einer Familie, die zugleich von Verlusten, aber auch von Zuwachs gezeichnet ist. Nicht nur Jules entwickelt sich für den Leser oder die Leserin nachvollziehbar weiter, auch seine Geschwister müssen in ›Vom Ende der Einsamkeit‹ erwachsen werden.
In der Beschreibung dieser Geschwisterbeziehung steckt eine der großen Stärken dieses Romans. Wunden, die sie einander zufügen, Fehler, die sie gemeinsam machen. Der Versuch von Annäherung und eigenständiger Entwicklung.
»Was folgt, ist dunkles Staunen und ein dichter Nebel, nur selten gelichtet von einigen kurzen Erinnerungen. Wie ich in meinem Zimmer in München stehe und aus dem Fenster sehe, in den Innenhof mit der Schaukel und dem Baumhaus und in das Morgenlicht, das sich in den Ästen der Bäume verfängt. Es ist der letzte Tag in unserer komplett leergeräumten Wohnung, ich höre Marty nach mir rufen.«
Facetten und Teile der Geschichte erzählt Wells nur in Anspielungen und dem Ungesagten. Fragen bleiben ungeklärt, nur von dem Gefühl einer vagen Ahnung begleitet. Wieso starb Onkel Eric so jung? Und wieso sieht Jules’ Bruder Marty so anders aus als er?
Fazit zu ›Vom Ende der Einsamkeit‹
›Vom Ende der Einsamkeit‹ zeigt das Leben von Jules und seinen Geschwistern Marty und Liz über mehrere Jahrzehnte ihres Lebens hinweg. Trotz allen düsteren Momenten entwickeln sich die Figuren und wachsen dabei ans Herz. Ein tolles Buch über Familie, Verluste und Möglichkeiten.
Buchinfo
Benedict Wells: Vom Ende der Einsamkeit Taschenbuch deluxe Diogenes, Zürich 2020 464 S., EUR (D) 14,- inkl. MwSt. ISBN 978−3−257−26155−4
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2020 ist sicherlich in vielerlei Hinsicht ein besonderes Jahr gewesen. Doch wie jedes Jahr warten auch in diesem die Verlagsvorschauen für Frühjahr/Sommer 2021 darauf, durchstöbert zu werden. Eines ist sicher: 2021 verspricht ein spannendes Lesejahr in vielen Genres zu werden und macht richtig Lust auf seine Neuerscheinungen 2021. Bücher, die mir bereits jetzt ins Auge gesprungen sind und auf deren Erscheinen ich mich schon sehr freue, stelle ich Euch hier gerne vor. Bestimmt werden jedoch über das Jahr noch einige Neuerscheinungen 2021 in meiner Liste hinzukommen.
Meine Liebe zu Katzen und den meisten Tieren ist kein Geheimnis. Umso mehr freue ich mich auf dieses vielversprechende Buch, das 2021 im DuMont-Verlag erscheinen soll. Tokyo, die Achtzigerjahre und Außenseiter – klingt nach einer tollen Mischung, oder? Bücher, in denen Wärme und Katzenliebe aufeinander treffen, sind für mich einen genaueren Blick wert. 2016 erschienen bereits Sukegawas Bücher ›Kirschblüten und rote Bohnen‹ und ›Die Insel der Freundschaft‹ bei DuMont.
Durian Sukegawa: Die Katzen von Shinjuku, ca. 272 S., ISBN 978−3−8321−8147−5, DuMont, erscheint voraussichtlich am 12.02.2021
Seit ›Faserland‹ ist Christian Krachts Name aus dem Literaturbetrieb nicht mehr wegzudenken. Nach weiteren Werken schien dann 2016 ›Die Toten‹ als sein bislang neustes Buch bei Kiepenheuer&Witsch. Ich bin richtig gespannt, was die Leser und Leserinnen in ›Eurotrash‹ erwartet. Das Cover sieht jedenfalls toll aus und auch der Klappentext macht Lust. Nur bis März muss ich mich noch gedulden, aber ich bin sicher, das Warten lohnt sich.
Christian Kracht: Eurotrash, ca. 224 S., ISBN 978−3−462−05083−7, Kiepenheuer&Witsch, erscheint voraussichtlich am 04.03.2021
Von Benedict Wells hätte ich schon so viel mehr lesen sollen, als ich es bislang getan habe. Seit 2008 erscheinen seine Bücher im Diogenes-Verlag und jedes hat seinen Reiz. Sein neuestes Werk ›Hard Land‹ führt nach Missouri und ins Jahr 1985. Die Geschichte dreht sich um den 15-jährigen Außenseiter Sam, der einen Ferienjob in einem Kino annimmt und damit den Sommer seines Lebens erlebt. Klingt super vielversprechend.
Benedict Wells: Hard Land, ca. 352 S., ISBN 978−3−257−07148−1, Diogenes, erscheint voraussichtlich am 24.02.2021
Neuerscheinungen 2021 – Klassiker
Mary Shelleys Buch ›Frankenstein‹ gehört zu meinen unangefochtenen Lieblingen der Science-Fiction-Literatur und unter den Klassikern. Als ich gesehen habe, dass Reclam im nächsten Jahr auch eine Neuübersetzung von ›Der letzte Mensch‹ rausbringt, war mir sofort klar, dass dieses Buch ganz oben auf meine Leseliste für das kommende Jahr gehört. Denn eines ist bei Mary Shelleys Büchern sicher: Sie versprechen viel Stoff zum Nachdenken.
Mary Shelley: Der letzte Mensch (Neuübersetzung), ca. 596 S., ISBN 978−3−15−011328−8, Reclam, erscheint voraussichtlich am 12.02.2021
Auch Daphne du Maurier hat sich mit ihrem Buch ›Rebecca‹ einen Platz unter meinen Klassikerlieblingen gesichert. Hat mich auf ›Rebecca‹ noch das gleichnamige und wahnsinnig tolle Musical aufmerksam gemacht, kommt dieses Buch allein schon wegen der begabten Autorin auf meine Leseliste für das kommende Jahr. Liebe, Geheimnisse und das Leben auf See – klingt nach einer vielversprechenden Mischung, oder nicht? Ich bin jedenfalls super gespannt auf dieses Buch.
Daphne du Maurier: Die Bucht des Franzosen, ca. 300 S., ISBN 978−3−458−68154−0, Suhrkamp/insel, erscheint voraussichtlich 21.06.2021
Zu meiner wirklich großen Schande muss ich gestehen, dass ich noch kein Buch von George Orwell gelesen habe. Und das, obwohl der Autor aus der Welt der Literatur nicht mehr wegzudenken ist. Somit versprechen diese beiden Neuübersetzungen von ›1984‹ und ›Farm der Tiere‹ ein super Anfang für mich zu sein. Die beiden Buchcover finde ich jedenfalls mehr als gelungen.
George Orwell: 1984 und Farm der Tiere (Neuübersetzungen), ca. 400 & 144 S., ISBN 978−3−7306−0976−7 & 978−3−7306−0977−4, Penguin Random House, erscheinen voraussichtlich am 18.01.2021
Neuerscheinungen 2021 – Phantastik
Auch V. E. Schwab ist eine jener Schriftstellerinnen, von denen ich leider noch viel zu wenig gelesen habe. Und nachdem die englischsprachige Originalversion bereits viele Anhänger gefunden hat, bin ich umso gespannter, auf die deutschsprachige Übersetzung, die 2021 im Fischer-Verlag erscheinen wird. Ein Teufelspakt, eine spannende Protagonistin und die Kunst – diese spannende Kombination weckt Vorfreunde auf diesen historischen Fantasy-Roman.
V. E. Schwab: Das unsichtbare Leben der Addie LaRue, ca. 592 S., ISBN 978−3−596−70581−8, Fischer, erscheint voraussichtlich am 26.05.2021
Leigh Bardugo ist 2020 in Windeseile unter meine liebsten Fantasy-Autorinnen aufgestiegen. Sowohl die Trilogie ›Legenden der Grisha‹ als auch die Krähen-Dilogie sowie ›King of Scars‹ habe ich wahnsinnig gerne gelesen. Und der erste Band der ›King-of-Scars‹-Dilogie hat an einem Punkt geendet, an dem wirklich jeder Fortgang der Story möglich ist. Ich bin also wahnsinnig gespannt, wie es weiter geht für Nikolai, Nina, und all die anderen Figuren des Grishaverse.
Leigh Bardugo: Rule of Wolves, King-of-Scars-Dilogie Band 2, ca. 592 S., ISBN 978−3−426−22701−5, Droemer Knaur, erscheint voraussichtlich am 01.06.2021
Ich liebe den Film Das wandelnde Schloss von Studio Ghibli. Mir war also sofort klar, dass ich Band 1 der Howl-Saga ›Das wandelnde Schloss‹ unbedingt lesen muss. Auch Band 2 ›Der Palast im Himmel‹ habe ich verschlungen, obwohl ich den ersten Band der Saga wesentlich lieber mochte. Umso gespannter bin ich nun auf Band 3 der Howl-Saga ›Das Haus der tausend Räume‹ und welche Abenteuer auf Howl & Co. warten.
Diana Wynne Jones: Das Haus der tausend Räume, Howl-Saga Band 3, ca. 272 S., ISBN 978−3−426−52540−1, Knaur, erscheint voraussichtlich am 01.03.2021
Neuerscheinungen 2021 – Sachbuch
Von Stefan Klein konnte ich in der Vergangenheit bereits zwei Bücher lesen, ›Die Glücksformel‹ und ›Träume‹, die mir beide gut bis sehr gut gefallen haben. Vor allem ›Träume‹ konnte mich nachhaltig begeistern, sodass ich noch immer gerne über das Buch rede. Umso gespannter bin ich natürlich auf das neue Buch von Stefan Klein ›Wie wir die Welt verändern‹. Innovationen, der Geist und der Fortschritt – eine super spannende thematische Mischung.
Stefan Klein: Wie wir die Welt verändern, ca. 256 S., ISBN 978−3−10−002492−3, Fischer, erscheint voraussichtlich am 10.03.2021
Wenn bei mir etwas kaputtgeht, dass ich für rettbar halte, ziehe ich zumeist das Internet zu rate. In vielen Fällen bringt mir das auch eine Lösung. Trotzdem schmeiße ich noch zu viel weg oder benutze es noch, auch wenn es nicht mehr gut funktioniert. Zum einen sind die Lösungen des Internets nicht immer eindeutig oder gut. Zum anderen aber, komm ich bei zu vielen Dingen vermutlich nicht einmal auf die Idee, dass ich sie reparieren könnte. Und um das verändern, bin ich schon super gespannt auf Nick Harpers Buch ›Wie man alles repariert‹.
Nick Harper: Wie man alles repariert, ca. 256 S., ISBN 978−3−7306−0953−8, Penguin Random House, erscheint voraussichtlich am 22.03.2021
Wie ihr seht, wird auch 2021 wieder ein vielseitiges und vielversprechendes Lesejahr. Bestimmt wird im Laufe des Jahres hier noch das ein oder andere Buch dazukommen. Aber natürlich werde ich nicht nur Neuerscheinungen lesen, also bleibt abzuwarten, was in diesem Jahr alles auf meinem Lesestapel landen wird, das keine Neuerscheinung mehr ist.
Ich wünsche dir ein spannendes Lesejahr mit den Neuerscheinungen 2021 und wenn ihr mir Bücher empfehlen wollt, auf die ich definitiv einen Blick werfen sollte, dann lasst doch einfach einen Kommentar da, ich würde mich sehr freuen. 🙂
Januar Kei Ohkubo: Arte 4 (Carlsen) 15.01. Immunbooster (Droemer Knaur) 22.01. George Orwell: Farm der Tiere (Neuübersetzung, dtv) Februar Michael Ende: Momo (Thienemann-Esslinger) Februar Anne Fleck: Meeresglühen (Coppenrath) 01.02. Matt Haig: Die Mitternachtsbibliothek (Droemer Knaur) 02.02. Hannah Frey: Zuckerfrei (GU) 02.02. Elisabeth Mecklenburg: Mein City-Obstgarten (GU) 12.02. Durian Sukegawa: Die Katzen von Shinjuku (Dumont) 12.02. Mary Shelley: Der letzte Mensch (Reclam) 18.01. George Orwell: 1984 (Neuübersetzung, Penguin Random House) 18.01. George Orwell: Farm der Tiere (Neuübersetzung, Penguin Random House) 24.02. Miku Sophie Kühmel: Kintsugi (Fischer Taschenbuch) 24.02. Jay Kristoff: Nevernight. Die Prüfung (Fischer) 24.02. Doris Dörrie: Einladung zum Schreiben (Diogenes) 24.02. Christoph Niemann: Away (Diogenes) 24.02. Benedict Wells: Hard Land (Diogenes) 26.02. Anne Prettin: Die vier Gezeiten (Bastei Lübbe) März Kei Ohkubo: Arte 5 (Carlsen) 01.03. Diana Wynne Jones: Das Haus der tausend Räume (Droemer Knaur) 02.03. Diana Kinnert: Die neue Einsamkeit (Hoffmann und Campe) 04.03. Christian Kracht: Eurotrash (Kiwi) 10.03. Stefan Klein: Wie wir die Welt verändern (Fischer) 12.03. Mary Mclane: Meine Freundin Annabel Lee (Reclam) 15.03. Anja Kampmann: Der Hund ist immer hungrig (Hanser) 15.03. Stephen Fry: Mythos (aufbau) 15.03. Roman Wolf: Die Nibelungen (aufbau) 18.03. Helga Schubert: Vom Aufstehen (dtv) 18.03. Anne Fleck: Energy! (dtv) 20.03. Bernhard Heckler: Das Liebesleben der Pinguine (Klett-Cotta) 22.03. Nick Harper: Wie man alles repariert (Penguin Random House) 26.03. Susanne Esche-Belke/Suzann Kirschner-Brouns: Re-Power (Bastei Lübbe) 26.03. Gretchen Lidicker: Mein Magnesium (Bastei Lübbe) 26.03. Ewald Arenz: Der große Sommer (Dumont)
Neuerscheinungen 2021 – April/Mai/Juni
April Christina Hiemer: The Second Princess (Carlsen) April Liz Braswell: Die Schöne und ihr Geheimnis (Carlsen) April Hajime Isayama: Attack on Titan Deluxe VIII (Carlsen) 01.04. Leigh Bardugo: Rule of Wolves (Droemer Knaur) 01.04. Mechtild Borrmann: Glück hat einen langsamen Takt (Droemer Knaur) 01.04. Yael Adler: Haut nah (Droemer Knaur) 01.04. Julia Marie Schmoll: Die Maschen der Narzissten (GU) 01.04. Matt Pritchard: Dirty Vegan (GU) 23.04. Julie Estève: Ich, Antoine (dtv) 23.04. Ildy Bach: Die Stieftochter (dtv) 24.04. Susann Sitzler: Väter und Töchter (Klett-Cotta) 30.04. Neil Gaiman: Der Ozean am Ende der Straße. Illustriert (Bastei Lübbe) Mai Kei Ohkubo: Arte 6 (Carlsen) Mai Philip Le Roy: Die Nacht der Acht (Carlsen) 17.05. Lucy Pollock: Das Buch über das Älterwerden (Dumont) 26.05. V. E. Schwab: Das unsichtbare Leben der Addie LaRue (Fischer) 26.05. Carlos Ruiz Zafón: Der Friedhof der vergessenen Bücher (Fischer) 31.05. Oliver Pötzsch: Das Buch des Totengräbers (Ullstein) 01.06. Nora Bendzko: Die Götter müssen sterben (Droemer Knaur) 15.06. Daphne du Maurier: Die Bucht des Franzosen (Suhrkamp/insel) 21.06. Christina Henry: Die Chroniken von Peter Pan (Penguin Random House) 23.06. Martin Suter: Allmen und der Koi (Diogenes Taschenbuch) 23.06. Amélie Nothomb: Klopf an dein Herz (Diogenes Taschenbuch) 23.06. Denken mit Oscar Wilde (diogenes deluxe) 23.06. Paulo Coelho: Untreue (diogenes deluxe)
Neuerscheinungen 2021 – Juli/August/September
Juli Zidrou/Frank Pé: Die Bestie (Carlsen) Juli Kei Ohkubo: Arte 7 (Carlsen) 05.07. Mark Fahnert: Echo des Verrats (Piper) 08.07. Simon Beckett: Die Verlorenen (Rowohlt) 28.07. Simone Lappert: Der Sprung (Diogenes Taschenbuch) 30.07. Marie Graßhoff: Der dunkle Schwarm (Bastei Lübbe) September Kei Ohkubo: Arte 8 (Carlsen) 14.09. René Wadas: Der Pflanzenarzt (Rowohlt) 30.09. Anne Pätzold: Right Here (Bastei Lübbe, Lyx)
Ilja hatte nicht geplant, später einmal nach Venedig zu ziehen. Sein Leben in Genua war toll, vor allem als er die aufregende und anziehende Clio kennenlernte. Und doch muss er nicht lange darüber nachdenken, als Clio sich überlegt, wegen eines Jobangebotes dorthin zu ziehen.
Venedig – eine Stadt, die berühmt ist für ihre Kunst und ihre Gondeln. Wo es an jeder Straßenecke venezianische Masken für Touristen zu kaufen gibt, aber kaum mehr frisches Obst oder Gemüse für die Bewohner.
Doch obwohl er sich seiner Entscheidung sicher ist, wird nicht Venedig in seiner Erinnerung die schönste Zeit werden, sondern Genua.
Als Ilja sich schließlich in das Grand Hotel Europa begibt, um seine Geschichte aufzuschreiben, ist es mehr als eine Welt, die der Schriftsteller zu Papier bringt. Zum einen ist es seine persönliche Vergangenheit, die er teilt. Voller Kunst, Markenkleidung und alten Familien. Zum anderen ist es die Welt des Tourismus, die jährlich in Venedig zu spüren ist. Außerdem noch jene Welt Abduls, der seine Heimat verlassen musste und bei dieser Reise alles andere als schöne Erinnerungen gesammelt hat.
»Das Zimmer war einfach perfekt, nicht etwa, weil es ein perfektes Hotelzimmer gewesen wäre, sondern gerade weil es das nicht war. An dieser Suite hatte sich kein Interior designer unter Zuhilfenahme eines anonymen und zweckmäßigen Entwurfs verkünstelt, sondern hier hatte ein Übermaß an Geschichte desperat seufzende Spuren hinterlassen.«
Sie alle kommen in Pfeijffers Roman ›Grand Hotel Europa‹ zusammen und wollen vom Ilja der Romanwelt aufgeschrieben werden.
Der Leser oder die Leserin muss sich einlassen können auf diesen Schreibstil, der anfangs üppig und beschreibend wirkt. Denn durch diesen können die Kontraste umso stärker wirken.
»Die Stadt wird heute fast nur noch von Geistern aus der Vergangenheit bewohnt, dafür aber jährlich von achtzehn Millionen Touristen überschwemmt. Das sind 50000 pro Tag, ähnlich viele Besucher hat Disneyland im kalifornischen Anaheim.«
Fazit zu ›Grand Hotel Europa‹
Man sollte sich Zeit lassen für dieses Buch, das diese braucht, um sich zu entfalten. Und obwohl manches zu üppig wirken, nicht nur Iljas und Clios orgastisches Sexleben, ist dieses Buch nicht nur für kunsthistorisch interessierte Leser und Leserinnen lesenswert.
Buchinfo
Ilja Leonard Pfeijffer: Grand Hotel Europa Roman Übersetzt von: Ira Wilhelm Piper, München 2020 560 S., EUR (D) 25,- inkl. MwSt. Hardcover mit Schutzumschlag ISBN 978−3−492−07011−9
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Wie eine Stangentänzerin und ›Dirty Dancing‹ das Leben verändern können.
Dass ein Unglück selten allein kommt, weiß Danny in ›Pandatage‹ vermutlich besser als die meisten. Seit seine Frau Liz vor einem Jahr plötzlich bei einem Autounfall verstarb, ist das Leben der kleinen Familie nicht mehr das gleiche.
Sein Sohn Will spricht nicht mehr – weder mit ihm, noch mit anderen. War das Geld vorher schon knapp, reicht es nun nicht einmal mehr für das Nötigste: Unbezahlte Rechnungen häufen sich und sein Vermieter gehört nicht zur geduldigen Sorte, dem Gewalt als Lösung fern läge. Als Danny dann noch seinen Job als Bauarbeiter verliert, bringt ihn nur der Gedanke an seinen Sohn noch dazu, morgens das Haus zu verlassen.
»›Ist eine lange Geschichte‹, sagte er und schaute auf seinen unberingten Ringfinger. Als Liz noch am Leben gewesen war, hatte er sich nie Sorgen um seinen Ehering gemacht, aber nach ihrem Tod hatte er mit einem Mal schreckliche Angst bekommen, er könne ihn verlieren, also hatte er ihn in Watte gehüllt, in eine Streichholzschachtel gesteckt und in der Schublade seines Nachttischs verborgen.«
Doch ganz gleich, wie sehr er sich auch bemüht, eine Anstellung ist für den ungelernten Mann nicht zu finden. Hat man ihm bereits sein Leben lang gesagt, dass er zu nichts zu gebrauchen sei, scheint es sich jetzt zu bewahrheiten.
Aber Danny wäre nicht Danny, wenn er einfach aufgeben würde. Das Pandakostüm, das er in einem heruntergekommenen Laden bekommt, ist weder schön noch sauber. Aber es ist günstig und erfüllt somit Dannys Hauptvoraussetzung. Doch schon bald muss Danny feststellen, dass es nicht genügt, sich mit einem Kostüm in einen Park zu stellen. Um genug Geld zu bekommen, um seine Miete zu zahlen, muss er den Leuten etwas bieten.
Danny kann nicht tanzen. Aber da er all die anderen Sachen, für die Leute einem Mann im Pandakostüm Geld zahlen würden, noch schlechter kann, bleibt ihm nichts anderes übrig.
»Während seine verstorbene Frau auf der Tanzfläche eine Art Naturtalent gewesen war, war Danny eher eine Naturkatastrophe. Sein Problem war ganz einfach. Er hatte keinen Rhythmus.«
›Pandatage‹ ist ein Roman, der trotz seiner tragischen Thematik immer wieder zum Lachen bringt. Die traurigen Momente sind weder kitschig noch pathetisch. Gould-Bourn gelingt es, auf eine subtile Art stark mit Danny und Will mitfühlen zu lassen. Die lustigen Momente lassen den Leser oder die Leserin laut auflachen. An manchen Stellen kann die Komik zwar etwas zu aufgesetzt und konstruiert wirken und dadurch daran erinnern, was ›Pandatage‹ ist: ein Roman. Ein Roman, der die Kraft zeigt, über die man verfügt, wenn man sich nicht unterkriegen lässt. Und Freunde hat, die einen unterstützen.
Fazit zu ›Pandatage‹
›Pandatage‹ ist kein Roman, der zeigt, dass alles wieder gut wird, vielleicht kann es das auch gar nicht. Und doch führt er vor Augen, dass es wieder gut wird, dass es weitergehen kann, auch wenn es wehtut und sicherlich nicht leicht fällt. ›Pandatage‹ ist voller Figuren, die man fast schon mögen muss, ob Danny und Will, oder die Stangentänzerin Krystal und den Ukrainer Ivan. Gould-Bourns Debüt ist definitiv ein Lesevergnügen.
Buchinfo
James Gould-Bourn: Pandatage Roman Übersetzt von: Stephan Kleiner Kiepenheuer&Witsch, Köln 2020 384 S., EUR (D) 20,- inkl. MwSt. Gebundene Ausgabe ISBN 978−3−462−05364−7
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Eine junge Frau nimmt ›Hier ist noch alles möglich‹ einen Job in einer Verpackungsfabrik an und zieht dafür in einen Raum auf dem Fabrikgelände. Während die Tage der Fabrik bereits gezählt sind und das Gebäude immer verlassender wird, verbreitet sich ein Gerücht: Ein Wolf wurde auf dem Gelände gesehen.
Die junge Frau, die für die Sicherheit der Fabrik zuständig ist, verbringt Nacht für Nacht damit, auf den Monitoren nach dem Tier Ausschau zu halten. Doch so sehr sie auch eine Spur des Wolfes finden will, hält dieser sich auf dem Bereich der Kameras fern. Nur eine Person in der Fabrik scheint den Wolf bislang überhaupt zu Gesicht bekommen zu haben.
Doch obwohl die Fabrik bereits vor ihrer Schließung steht, will der Leiter keinen Zwischenfall riskieren. Gruben werden auf dem Gelände ausgehoben, die das Tier fangen sollen.
»Der Wolf kam aus den Bergen, und mit ihm kamen andere Wölfe, kamen ins Flachland. Drangen in Gebiete vor, in denen man sie nie zuvor gesehen hatte. Sie trieb der Hunger, das Wissen um Welpen, das Wissen um den Hunger der Welpen.«
Und obwohl der Gedanke an den Wolf die junge Frau nicht mehr loslässt, ist seine Geschichte nicht die einzige, die man sich auf dem Fabrikgelände erzählt.
Auch der M. d. v. H. f. – der Mann, der vom Himmel fiel, – erhält einen Eintrag im Universal-General-Lexikon der jungen Frau. Nicht nur die Gerüchte und Geschichte um das Fabrikgelände sind besonders, ebenso der Blick der jungen Frau auf die Welt und ihre Art, die Dinge zu ordnen.
»Es gibt eine Insel, auf der vor vielen Jahrhunderten ein Hahn zum Tode verurteilt wurde. Sein Verbrechen bestand im Leben eines Eis. Das war gegen die Natur und darum gesetzeswidrig.«
Eine Fabrik, ein Wolf und eine junge Frau: Aus diesen Zutaten lässt Molinari in ›Hier ist noch alles möglich‹ eine Geschichte entstehen, die von der ersten bis zur letzten Seite etwas Besonderes ist.
Fazit zu ›Hier ist noch alles möglich‹
Die Angst vor dem Fremden und Unbekannten, die Gefahren, die es mit sich bringen könnte, auch wenn sie nur eine dunkle Ahnung sind, durch Vermutungen geschürt. ›Hier ist noch alles möglich‹ ist eine Art Blaupause, vor deren Hintergrund Themen aufscheinen, weit näher als die Hallen einer bald stillgelegten Fabrik. Molinaris Debütroman ›Hier ist noch alles möglich‹ ist originell und regt vielseitig zum Nachdenken an – wenn man bereit ist, sich auf den besonderen Schreibstil einzulassen.
Buchinfo
Gianna Molinari: Hier ist noch alles möglich Roman Aufbau Verlag, Berlin 2018 192 S., EUR (D) 18,- inkl. MwSt. Gebunden mit Schutzumschlag ISBN 978−3−351−03739−0
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Von einem Mann, der auszog, um Theologie zu studieren, und zu einem Magier wurde.
Ein junger Mann ›Beerholms Vorstellung‹ will Theologie studieren und Priester sein, bis er es nicht mehr sein will. Ein junger Mann will sich der Zauberei widmen und Magier werden, bis er es nicht mehr will.
Arthur Beerholm hat diese beiden Leben gelebt. Und umso unterschiedlicher sie in ihrem Wesen auch klingen, desto stärker fallen die Dinge auf, die bei Beerholm über beide Berufe hinweg konstant geblieben sind.
Zum einen Beerholms Vorliebe für Schlaftabletten. Manchmal scheint es, als wäre seine Lebensgeschichte von nichts so stark begleitet, als von seinem Tablettenmissbrauch. Zum anderen gesundheitliche Probleme, die mehrmals mit seiner Wahrnehmung zu spielen scheinen.
»Weißt du eigentlich, daß man ununterbrochen auf sich selbst einredet? In einem Winkel unseres Kopfes sitzt ein Schwätzer und spricht, spricht, spricht vom Augenblick unseres Aufwachens bis in die letzten im Dunkel verschwimmenden Regungen vor dem Einschlafen.«
Kehlmanns Debütroman ›Beerholms Vorstellung‹ ist ein Kippbild: In manchen Momenten ist er voll wundersamer Ereignisse, der Zauberei scheint echte Magie innezuwohnen. In anderen Momenten tauscht er seinen Zauber gegen Alternativerklärungen, wie Träume, Fieberwahn, Tablettenmissbrauch. Existiert Magie in ›Beerholms Vorstellung‹ oder handelt es sich in vielen Momenten lediglich um außergewöhnliche Zufälle, die den Anschein von Bedingtheit und Vorbestimmung erwecken? Schafft Wahrscheinlichkeit Realität?
»Ich setzte ein ironisches Lächeln auf – was außer den unbeeindruckbar schweigenden Mönchen keiner sah – und beschloß, die Seite von ihrer komischen Seite zu betrachten. Dann, nach und nach, fand ich heraus, daß sie keine komische Seite hatte.«
Fazit zu ›Beerholms Vorstellung‹
Bereits in seinem Erstlingswerk sind einige der Themen angelegt, die auch für Kehlmanns späteres Werk maßgebend sein werden, wie ›F‹ oder ›Tyll‹. Die Wirklichkeit und ihre Wahrnehmung werden spielerisch auf die Probe gestellt. Doch scheint es ›Beerholms Vorstellung‹ im Vergleich zu seinen späteren Werken noch an Schliff zu fehlen, diese Themen sind noch nicht so präzise herausgearbeitet, wie es ihm in späteren Romanen gelingen wird, ohne, dass sein virtuoser Umgang mit Wirklichkeit darunter zu leiden hätte. Doch verfliegt dies nach 50 Seiten wieder und übrig bleibt ein Roman, der sich auch am Ende nicht in die Enge drängen lässt.
Denn die eigene Wahl, ob Magie in Beerholms Lebenswirklichkeit existiert oder nicht, bleibt für den Romanverlauf nicht folgenlos.
Buchinfo
Daniel Kehlmann: Beerholms Vorstellung Roman rowohlt/rororo, Hamburg 2007 256 S., EUR (D) 10,- inkl. MwSt. Taschenbuch ISBN 978−3−499−24549−7
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Ein zwölfjähriger Junge wächst in ›Das Gedächtnis des Herzens‹ allein bei seinem Onkel auf. Einmal im Jahr kommt sein Vater ihn für wenige Wochen besuchen. Mehr Zeit kann Ko Bo Bo nicht mit seiner Familie verbringen.
Warum das so ist, weiß der Junge nicht. Er weiß nur, dass er seinen Vater gerne häufiger sehen würde und, dass er eine große Narbe im Gesicht hat. Warum seine Mutter ihn nie besucht und was mit ihr sein könnte, liest Bo Bo nur zwischen den Zeilen.
Obwohl sein Onkel U Ba ihn sehr liebt, sehnt sich der Junge nach seiner Familie, an die er nur vage Erinnerungen hat. Jedes Wort und jede Erzählung über sie lässt ihn sofort aufhorchen.
»Es gibt verschiedene Gründe zu schweigen, habe ich von U Ba gelernt. Einer kann Angst sein.«
Und während sowohl der Lesende als auch Bo Bo in ›Das Gedächtnis des Herzens‹ wissen, dass die Geschichte um seine Familie und seine Narbe keine einfache werden kann, fühlt es sich erleichternd an, als sein Onkel endlich die Geschichte von Bo Bos Mutter und Vater erzählt.
›Das Gedächtnis des Herzens‹ wird von einer Stimmung getragen, die zugleich fremd, exotisch und doch ebenso vertraut und bewegend ist.
Obwohl dieses Buch der dritte Teil einer Serie ist, lässt es sich problemlos eigenständig lesen. Ich habe diesen Roman geschenkt bekommen und hatte Band 1 und 2 der Burma-Serie zuvor nicht gelesen. Trotzdem hatte ich keine Schwierigkeiten, den Roman verstehen und genießen zu können. Natürlich werden Lesende, die Band 1 und 2 gelesen haben, in manchen Szenen sicherlich mehr sehen können als andere Leser, aber ein Muss ist es keinesfalls. Da mir der dritte Band aber so gut gefallen hat, werde ich die ersten beiden bestimmt nachholen.
Jan-Philipp Sendker gelingt es, uns in seinem Roman ›Das Gedächtnis des Herzens‹ bereits nach wenigen Seiten zu Vertrauten des jungen Bo Bos und seiner Welt zu machen. Er ist eine jener Figuren, die man mögen muss, weil sie das Herz am rechten Fleck haben und mit sich und der eigenen Geschichte zu kämpfen hat.
»Wer wirklich liebt, hat keine Angst, wer Angst hat, kann nicht lieben. Nur klammern.«
Er ist auf der Suche nach einem Ort, an den er hingehören darf und an dem er angenommen wird. Ein Ort, den sein Onkel ihm zwar zu geben versucht, der aber den Wunsch nach Vater und Mutter nie ganz ersetzen kann. Es ist auch diese Suche, die Ko Bo Bos Mutter in der Erzählung des Onkels anzutreiben scheint und Kinder mit Behinderungen in das Kloster führte, in dem Bo Bos Vater einst lebte. Ein Ort und ein Mensch, bei dem sie sich angenommen, geschätzt und sicher fühlen durften, bis die Ereignisse in Burma über ihnen hereinbrachen.
Fazit zu ›Das Gedächtnis des Herzens‹
Mit Gefühl und doch ohne Kitsch erzählt Sendker die Geschichte eines Jungen, der sich seine Familie wünscht, und zugleich die Geschichte einer Familie, die im Schatten der eigenen Vergangenheit erst zu gedeihen lernen muss.
Buchinfo
Jan-Philipp Sendker: Das Gedächtnis des Herzens Die Burma-Serie, 3 Blessing, München 2019 336 S., EUR (D) 22,- inkl. MwSt. Hardcover mit SU, Roman ISBN 978−3−89667−502−6
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2019 ist zu Ende gegangen und 2020 hat begonnen. Die Verlagsvorschauen für (Frühjahr/Sommer) 2020 liegen bei vielen Verlagen vor und versprechen ein spannendes neues Lesejahr in vielen Genres. Bücher, die mir bereits jetzt ins Auge gesprungen sind und auf deren Erscheinen ich mich schon sehr freue, stelle ich Euch gerne vor. Vermutlich werden über das Jahr noch einige Bücher dazukommen, aber diese Neuerscheinungen 2020 haben bereits meine Vorfreude entfacht und ich hoffe, sie rezensieren zu können.
Bei Suhrkamp wird Benjamin Maacks neues Buch Wenn das noch geht, kann es nicht so schlimm sein erscheinen, das sich mit dem Leben mit Depressionen beschäftigt und auf das ich mich sehr freue. Ich habe bereits seinen Erzählband Monster gelesen, der mir unheimlich nah gegangen ist und bin sehr gespannt, womit der Autor uns dieses Jahr überraschen wird. Maack verbinde ich mit ungewöhnlicher, authentischer und aufrichtiger Literatur, die ich nur schwer aus der Hand legen kann.
Maxim Biller gehört zu meinen absoluten Lieblingen der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur und so landen seine Bücher automatisch auf meiner Leseliste. 2020 wird bei KiWiSieben Versuche zu lieben erscheinen, das ich sicherlich lesen werde. Darin enthalten sind gesammelte Familiengeschichten von Maxim Biller und weil mir seine Bücher immer einen neuen Blick auf die Dinge geschenkt haben, bin ich schon sehr gespannt, wie dieser neue Blick bei Familiengeschichten aussehen wird.
Seit ich vor vielen Jahren das Buch 19 Minuten von Jodi Picoult gelesen habe, über das ich bereits viele spannende Gespräche geführt habe, habe ich immer wieder zu Romanen der Schriftstellerin gegriffen und wurde bislang nicht enttäuscht. Ich mag die komplexen, emotionalen und vielschichtigen Themen, die sie in ihren Romanen behandelt. Auch in Der Funke des Lebens hat sie sich einem solchen – eine Geiselname in einer Frauenklinik – angenommen.
Jodi Picoult: Der Funke des Lebens, Roman, 448 S., ISBN: 978−3−570−10400−2, Bertelsmann, erschienen am 27.04.2020
Klassiker
Bei Suhrkamp wird eine Graphic Novel von Nicolas Mahler zu Ulyssesvon James Joyce erscheinen. Ich bin ein großer Fan von Klassikern im neuen Gewand und von kreativen Möglichkeiten, Lesern Klassiker näherzubringen. Darum bin ich auch sehr gespannt, wie Ulysses in dieser Graphic Novel umgesetzt wurde.
Nicolas Mahler: Ulyssesvon James Joyce, Graphic Novel, ca. 288 S., ISBN: 978−3−518−47006−0, Suhrkamp, erscheint voraussichtlich am 17.08.2020
Von allen Klassikern sind mir vor allem auch die Romane der Schwestern Brontë ans Herz gewachsen, egal ob in Buchform oder als Verfilmung. Umso glücklicker bin ich, dass bei Reclam 2020 ein wirklich sehr hübscher Schuber erscheinen wird, in dem Jane Eyre, Sturmhöhe und Agnes Grey enthalten sein werden. Ich bin ein großer Fan der Schuber, die bei Reclam erscheinen, wie der bezaubernde Schuber zu Grimms Märchen. Am meisten freue ich mich, Agnes Grey zu lesen, da ich mit diesem Roman bislang am wenigsten zu tun hatte. Es wird spannend.
Auch Rowohlt hat ab 2020 zwei Klassiker im Programm, auf die ich mein Auge geworfen habe. Dabei handelt es sich um Die Sturmfluten des Frühlings und Die fünfte Kolonne von Hemingway. Da ich bislang noch sehr Hemingway-unbelesen bin, freue ich mich schon sehr auf diese beiden Bücher, um meine Kenntnisse auszuweiten.
Ernest Hemingway: Die Sturmfluten des Frühlings und Die fünfte Kolonne, ca. 96 & 128 S., ISBN: 978−3−499−00368−4 & 978−3−499−00369−1, Rowohlt, erscheinen voraussichtlich am 15.09.2020
Phantastik
Nachdem Band 1 und Band 2 (vor allem Band 2) von Strange the Dreamer 2019 bereits eine wunderbare Überraschung waren, die ich wirklich sehr gerne gelesen habe, bin ich umso glücklicher, dass 2020 bereits Band 3 und Band 4 – jedoch Muse of NightmaresBand 1 und Band 2 genannt – erscheinen werden. Eine gelungene Mischung aus Phantastik, Spannung und originellen Ideen.
Laini Taylor: Muse of Nightmares, Band 1 und 2, ISBN: 978−3−8466−0100−6 & 978−3−8466−0101−3, Bastei Lübbe, One, erschienen am 29.06. & erscheint voraussichtlich am 28.08.2020
Leigh Bardugos Grisha-Trilogie – Goldene Flammen, Eisige Wellen, Lodernde Schwingen – wird bei Knaur in neuer Ausstattung erscheinen und ich freue mich riesig, diese Romane kennenzulernen, nachdem ich die Leseproben dazu bereits sehr mochte. Die Autorin ist von diesen abgesehen jedoch ein vollkommen unbeschriebenes Blatt für mich und ich bin sehr gespannt, nachdem ich so viel Gutes über ihre Romane gehört habe.
Mit der Howl-Saga habe ich begonnen, da ich den Film Das wandelnde Schloss von Studio Ghibli sehr mochte. Band 1 habe ich wirklich sehr gerne gelesen und jetzt bin ich gespannt wie es in Band 2 Der Palast im Himmel weitergehen wird. Das Cover ist jedenfalls wunderschön.
Diana Wynne Jones: Der Palast im Himmel, Howl-Saga Band 2, 272 S., ISBN 978−3−426−52539−5 , Knaur, erscheint voraussichtlich am 03.08.2020
Die Tribute von Panem gehören zu den Fantasy-Reihen, die mich nach dem Lesen bzw. Hören noch lange beschäftigt haben. Umso mehr freue ich mich, dass ein Prequel dieser tollen Serie in diesem Jahr herauskommt und ich finde die Wahl des Protagonisten wirklich unglaublich spannend! Das Lied von Vogel und Schlange werde ich mir auf keinen Fall entgehen lassen.
Suzanne Collins: Die Tribute von Panem. Das Lied von Vogel und Schlange, 608 S., ISBN 978−3−7891−2002−2 , Oetinger, erschienen am 19.05.2020
Sachbücher
Ich glaube, Marie Kondos KonMari-Methode muss man probiert haben, um zu verstehen, was es damit auf sich hat und, ob es was für einen ist. Seit ich ihr Buch Magic Cleaninggelesen (und das vorgeschlagene Prinzip beherzigt) habe, bin ich (nicht immer ohne Kampf mit mir selbst) eine Menge Dinge losgeworden und fühle mich wirklich wohler in meiner häuslichen Umgebung. Da man bekanntlich in der Regel einige Stunden seines Lebens bei der Arbeit verbringt, bin ich sehr gespannt, ob Joy at Work von Marie Kondo und Scott Sonenshein einen ähnlich positiven Effekt auf mein Arbeitsleben haben wird. Probieren werde ich es auf jeden Fall.
Marie Kondo und Scott Sonenshein:Joy at Work, 224 S., ISBN 978−3−8052−0056−1, Wunderlich Verlag, erschienen am 28.04.2020
Als studierte Psychologin und Literaturwissenschaftlerin bin ich immer sehr gespannt auf Bücher, die versuchen, Psychologie und Literatur oder das Schreiben miteinander zu verbinden und für den Leser nutzbar zu machen. Deswegen halte ich immer wieder Ausschau nach Büchern, die einen solchen Ansatz verfolgen. Dieses Jahr wird von der ausgebildeten Poesietherapeutin Silke Heimes, die Medizin und Germanistik studiert hat, das Buch Ich schreibe mich gesund erscheinen. Ich bin schon sehr gespannt auf ihren Ansatz und werde sicherlich berichten.
Silke Heimes: Ich schreibe mich gesund, 240 S., ISBN 978−3−423−28222−2, dtv, erschienen am 21.02.2020
Wie ihr seht, wird 2020 sicherlich ein vielseitiges Lesejahr. Ich bin sicher, es werden noch einige Neuerscheinungen 2020 dazukommen, die von Interesse sind und die ich hier besprechen werde. Bleibt natürlich abzuwarten, was in diesem Jahr alles auf meinem Lesestapel landen wird, das keine Neuerscheinung mehr ist, aber sicherlich ebenso spannend zu lesen.
Ich wünsche ein spannendes Lesejahr 2020 und wenn ihr mir Bücher empfehlen wollt, auf die ich definitiv einen Blick werfen sollte, dann lasst doch einfach einen Kommentar da, ich würde mich freuen. 🙂
(Voraussichtliche) Erscheinungstermine der Neuerscheinungen 2020
22.07. Ray Bradbury: Fahrenheit 451 (Diogenes) 03.08. Diana Wynne Jones: Der Palast im Himmel (Knaur) 17.08. Nicolas Mahler: Ulysses von James Joyce (Suhrkamp) 17.08. Jo Lendle: Vom Schreibtisch (Hanser) 18.08. Lukas Maisel: Buch der geträumten Inseln (Rowohlt) 18.08. Wolfgang Herrndorf: Tschick (Jubiläumsausgabe, Rowohlt) 26.08. Doris Dörrie: Die Welt auf dem Teller (Diogenes) 28.08. Laini Taylor: Muse of Nightmares, Band 2 (One) 31.08. Margaret Atwood: Der Report der Magd (Wiederveröffentlichung, Piper) 14.09. Eveline Helmink: Handbuch für miese Tage (Irisiana) 15.09. Ernest Hemingway: Die Sturmfluten des Frühlings (Rowohlt) 15.09. Ernest Hemingway: Die fünfte Kolonne (Rowohlt) 18.09. John Strelecky: Was ich gelernt habe (dtv) 18.09. Sarah J. Maas: Crescent City 1 (dtv) 21.09. Julia Engelmann: Keine Ahnung, was für immer ist (Goldmann) 21.09. Ragnar Jónasson: Nebel (btb) 23.09. Aldous Huxley: Schöne neue Welt (Fischer) 23.09. Peter Stamm: Wenn es dunkel wird (Fischer) 23.09. Peter Stamm: Marcia aus Vermont (Fischer) 28.09. Julian Auringer: Rot wie Blut. Grausige Märchen und Sagen (Anaconda) 28.09. Michail Bulgakow: Meister und Margarita, Neuübersetzung (Anaconda) 28.09. William Shakespeare: Sämtliche Werke in drei Bänden (Anaconda) 30.09. Marie Graßhoff: Beta Hearts (Lübbe)
Oktober/November/Dezember
12.10. H. P. Lovecraft: Cthulhus Ruf (Heyne) 23.10. Thomas Reinertsen Berg: Auf einem Blatt die ganze Welt (dtv) 02.11. Mark Fahnert: Klang des Feuers (Piper) 09.11. Katherine Arden: Das Mädchen und der Winterkönig (Heyne) 13.11. Alexandre Dumas: Die drei Musketiere (dtv) 13.11. Eva Wlodarek: Die Kraft der Wertschätzung (dtv) 13.11. Charles Baudelaire: Die Blumen des Bösen (Reclam) 17.11. Maxym M. Martineau: Die Tiermagierin – Schattentanz (Rowohlt, Kyss) 21.11. Julia Dippel: Cassardim. Jenseits der Schwarzen Treppe (Planet) 25.11. Benedict Wells: Vom Ende der Einsamkeit (Diogenes) 21.12. Margaret Owen: Krähenzauber (Carlsen)
Als sich der junge Kunststudent István und die angehende Schauspielerin Rebeka kennenlernen, sind die beiden in ›Das Licht vergangener Tage‹ noch am Anfang ihrer Karriere. Obwohl István ein talentierter Künstler ist, bekommt er durch seine Malerei bereits früh Probleme.
Rebeka hingegen, die aus gutem Hause kommt und alle Regeln der Etikette beherrscht, wird schon bald auf der Bühne bewundert. So ist es, während sie die Tage mit István verbringt und für ihre Vorsprechen übt, nur eine Frage der Zeit, bis ein gut situierter Professor um ihre Hand anhält.
Doch als die Geschehnisse der 1950er-Jahre über Ungarn hereinbrechen, ist es nicht István, der vor Problemen steht, sondern Rebekka: Mit ihrem Vater soll sie das Haus ihrer Kindheit verlassen und in ein kleines Dorf weiter weg ziehen.
»Der Auslagerungsbefehl gab ihnen vierundzwanzig Stunden, um das Nötigste zusammenzupacken, nicht mehr als fünfzig Kilogramm pro Person.«
Als Rebekas gewohntes Leben auseinanderbricht, bittet sie ihren Verlobten, Professor Breitner, und ihren Freund István um Hilfe. Doch nur einer der beiden Männer ist bereit, sein gewohntes Leben für sie aufzugeben.
›Das Licht vergangener Tage‹ gehört zu jenen Romanen, die dem Leser auch Tage, nachdem man das Buch gelesen hat, noch im Kopf rumgehen. Nach und nach will die Vielschichtigkeit des Romans betrachtet und durchdacht werden. Er zeigt uns das Leben zweier junger Menschen, mit ihren Wünschen und Vorstellungen für die Zukunft. Und gleichzeitig zeigt er, welche Opfer für diese gebracht werden müssen und welche unerreichbar bleiben.
»Ich habe immer geglaubt, ich müsste jemanden wie Breitner heiraten, um das Glück zu finden. Bei Istváns Versuchen, mir näherzukommen, stellte sich meine gutbürgerliche Erziehung ein wie eine Muttersprache.«
Und es ist wohl jene Unerreichbarkeit, die den Figuren ihre Tiefe gibt. Denn während ›Das Licht vergangener Tage‹ zwischen der Vergangenheit der 1940er- und 1950er-Jahre, in der István, Rebeka und Breitner noch jung waren, und der jungen Vergangenheit der 2010er-Jahre schwankt, in der zwei von ihnen zu alten Menschen geworden sind und einer verstorben ist, weiß der Leser, dass es keine einfache Geschichte werden kann.
Und so schwebt das Geschehen des Romans zwischen dem, was ist, dem, was hätte sein können, und dem, was nie werden wird. Die historischen Ereignisse, die über die Personen hereinbrechen, sind zu groß und verschlucken sie, um sie an einem anderen Ort wieder auszuspucken.
Nikoletta Kiss gelingt mit ihrem Roman ›Das Licht vergangener Tage‹ vieles zugleich: Er ist erfüllt von der Leichtigkeit der Figuren und der Schwere der Ereignisse. Von der Veränderung der Leben, die diese führen können, und der Beständigkeit mancher Wünsche und Ziele.
Fazit zu ›Das Licht vergangener Tage‹
Dabei erschafft sie Figuren, die im Gedächtnis bleiben, fernab von Kitsch und Klischee. ›Das Licht vergangener Tage‹ braucht ein wenig Zeit, um sich zu entfalten, und so kann es mitunter ein wenig dauern, bis man mit den kantigen Besonderheiten der Personen warm wird. Doch sind es eben jene kantigen Besonderheiten, die die Geschichte tragen, auch, lange nachdem man den Buchdeckel geschlossen hat.
Buchinfo
Nikoletta Kiss: Das Licht vergangener Tage Heyne, München 2019 448 S., EUR (D) 12,99 inkl. MwSt. Roman, Paperback ISBN 978−3−453−42321−3
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Als ein Vater in ›F‹ mit seinen drei Söhnen von zwei verschiedenen Frauen einen Ausflug zum Hypnotiseur macht, ahnen die vier nicht, was die Folgen sein werden: Der Vater verlässt im Anschluss auch seine zweite Lebensgefährtin und mit ihr seine drei jugendlichen Söhne.
Als die drei Söhne erwachsen werden, wählen sie die unterschiedlichsten Berufe und Lebensweisen. Der Älteste, Martin, wird zu einem wohl beleibten Geistlichen, der den Glauben nicht so recht finden kann. Von den Zwillingen, schlägt Iwan den Pfad eines Künstlers ein, ohne recht an seine eigene Kunst glauben zu können, und Eric heiratet, bekommt eine Tochter und wird zu einem Geschäftsmann, der an seine Realität und seinen Verstand nicht mehr so recht glauben kann.
Ungefähr in der Mitte wird der Roman ›F‹ von einer Ahnenschau durchzogen. Lebensläufe und Figuren, von denen eine interessanter ist als die andere und sicherlich einen eigenen Roman füllen könnte – eine der Beschreibungen erinnert an Claus Ulenspiegel aus ›Tyll‹ –, werden ausgebreitet.
Man meint, die Verstorbenen wären irgendwo aufbewahrt. Man meint, dem Universum blieben ihre Spuren eingeschrieben.
Doch Kehlmann beschränkt sich nicht darauf, die Geschichte dieser drei Söhne und ihres Vaters zu erzählen. Was ihm in ›F‹ gelingt, ist ein Aufrauen der Wahrnehmung von Wirklichkeit. Er spielt mit dem menschlichen Bemühen, (Lebens-)Geschichten eine Kausalität und Determiniertheit abringen zu wollen, indem er die Momente aufzeigt, in denen seine Figuren Entscheidungen treffen müssen. Sie bedienen sich Erklärungsmodellen, nach denen die Dinge werden, wie sie sein sollen, ob durch göttliches Eingreifen, einen höheren Plan oder Schicksal. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie ihr Glück in der Kunst, der Religion oder der Wirtschaft suchen.
Doch ›F‹ fällt kein endgültiges Urteil darüber, ob die Personen dem Zufall, Schicksal oder etwas anderem unterworfen sind, sondern erweitert diese Frage um die Dimension, was passieren würde, wenn das ›Schicksal‹ selbst von Zufall oder Irrtum beeinflusst wäre.
Doch malen in eines anderen Namen, das ist eine Möglichkeit, das funktioniert. Und was mich jeden Tag von neuem wundert: Ich bin glücklich dabei.
Fazit zu ›F‹
›F‹ ist einer jener Romane, die nicht einfach nur gelesen werden können, sondern vom Leser wieder und wieder durchdacht und neu betrachtet werden können und müssen. So fügt sich, was anfangs aus verschiedenen Leben zusammengesetzt scheint, zu einem Ganzen zusammen, das den Leser so schnell nicht loslässt und bei dem die Grenze zwischen Realität und Vorstellung verschwunden ist.
Buchinfo
Daniel Kehlmann: F Rowohlt, Hamburg 2013 384 S., EUR (D) 22,95 inkl. MwSt. Roman, Hardcover ISBN 978−3−498−03544−0
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