Die Kälte und ihre Kinder.
Obwohl Pjotrs Frau, Marina, bereits drei Söhne und eine Tochter hat und ausgezehrt ist vom Winter, will sie, als sie wieder schwanger wird, das Kind auf jeden Fall behalten. Denn sie hat zwar eine Tochter, aber diese erinnert wenig an Marinas eigene Mutter, die Geheimnisse und Geschichten umranken.
So bringt sie die kleine Wasja zur Welt, doch sie überlebt nicht, um das junge Mädchen aufwachsen zu sehen.
Die kleine Wasja wächst in ›Der Bär und die Nachtigall‹ ohne ihre Mutter auf, doch umgeben von ihren Geschwistern, Dunja, ihrem Vater und Gestalten, die nur sie sehen kann. »Vergiß uns nicht«, flüstern die Rusalka und der Domowoi, alte Sagenwesen, für die meisten Menschen nur noch in Märchen existent.
Und während diese Wasja anflehen, sie nicht zu vergessen, ist auch ›Der Bär und die Nachtigall‹ gefüllt von diesem Wunsch. Liebevoll erzählt steckt in den Seiten des Buches der Zauber alter Erzählungen, von Volksglauben und von Besonderheiten der russischen Erzähltradition.
Fazit zu ›Der Bär und die Nachtigall‹
Wer also besondere Figuren mag, gerne in Märchen oder Sagenwelten eintaucht, oder sich für historische Phantastik interessiert, kann das gelungene Debüt ›Der Bär und die Nachtigall‹ auf jeden Fall lesen und sich mit mir darüber freuen, dass noch weitere Nachfolgebände kommen werden. Band 2 der Reihe trägt den vielversprechenden Titel ›Das Mädchen und der Winterkönig‹.
Buchinfo
Katherine Arden:
Der Bär und die Nachtigall
Winternacht-Trilogie, Band 1
Übersetzt von Michael Pfingstl
Roman
Heyne, München 2019
432 S., EUR (D) 16,99 inkl. MwSt.
Paperback
ISBN 978−3−453−32003−1
Rezension erstmals erschienen auf LizzyNet
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