Alexandra Stückler-Wede: Calea. Zwischen Asche und Rauch | Rezension

Von einem Roadtrip mit der Prinzessin der Hölle.

Während andere Kinder auf dem Land oder in vollen Städten groß werden, wächst Calea in Alexandra Stückler-Wedes gleichnamigen Buch ›Calea. Zwischen Asche und Rauch‹ in der Hölle auf. Wortwörtlich.

Doch Calea ist nicht irgendein Mädchen, das sich dort behaupten muss. Als Tochter des Teufels und der Königin der Hölle hat sie bei ihrer Geburt die besten Chancen, in die großen Fußstapfen ihrer Eltern zu treten.

Doch weit gefehlt. Im Vergleich zu ihren Geschwistern besitzt sie keinerlei Magie.

Calea sitzt in der dunklen Festung im Hades fest wie in einem Gefängnis. Kaum jemand weiß, dass sie überhaupt existiert.

»Manchmal, in meinen dunkelsten Momenten, hegte ich die hässliche Vermutung, dass mich meine Eltern versteckt hielten, weil sie sich für mich schämten. Für ihr Kind, das keinen Tag draußen im Hades, außerhalb der dunklen Festung, überleben würde.
Und das Schlimmste daran war, dass sie damit recht hatten.«

Doch eines Tages geschieht etwas, das Caleas Welt ins Wanken bringt. Ein Mann nimmt Kontakt zu ihr auf und erzählt ihr etwas, das sie nicht mehr loslässt. Seine Worte treffen ihren wunden Punkt. Was wäre, wenn alles eine Lüge wäre? Wenn sie Magie besäße und diese absichtlich gebannt worden war? Und wie weit würde sie gehen, um sie wiederzuerlangen?

Auf die Unterstützung ihrer Eltern kann sie dabei nicht zählen. Und auch ihr Bruder Ryker hat sich von ihre entfremdet – oder? Bald schon muss Calea feststellen, dass ihre Mission nicht so läuft, wie sie es sich vorgestellt hat. Und dann bekommt sie auch noch überraschend Gesellschaft. Von einem Mann, den sie gerade erst kennengelernt hat.

»Und dann, sechs Tage nach meinem Rendezvous mit dem Teufel, war es schließlich so weit. Plötzlich war der Moment gekommen, wo es nur zwei Möglichkeiten gab: abbrechen oder durchziehen. Ich hatte fast eine Woche darauf gewartet und dennoch war ich schlichtweg überfordert mit der Situation, als Ryker an diesem Morgen in meine Gemächer kam.«

Calea ist eine wunderbare Protagonistin. Mutig, frech und voller Überraschungen. Ebenso fabelhaft ist ihr katzenhafter Begleitdämon Hero, der sie immer finden würde. Doch die beiden sind nicht immer einer Meinung. Die Geschichte lebt von dem Kontrast zwischen dem geheimnisumwogenden Hades und der erfrischenden Art von Calea und Kenzo.

Ein altes Geheimnis liegt der Geschichte zugrunde, das Seite für Seite entdeckt werden will. Die Story ist wunderbar atmosphärisch und voller mitreißender Figuren. Sie changiert zwischen der mythischen Sagenwelt des Hades und dem modernen Großbritannien.

»Kenzo hatte Jogginghose und Hoodie gegen eine dunkle Jeans, ein locker sitzendes hellblaues Hemd, einen schwarzen Mantel und Lederboots getauscht. Im Sonnenlicht, das sich nur vereinzelt durch die Wolken kämpfte, wirkten seine Augen beinahe wie heller Jade, und bildeten einen harten Kontrast zu den Schatten darunter.«

Fazit zu ›Calea. Zwischen Asche und Rauch

Calea. Zwischen Asche und Rauch‹ ist voller Spannung, Konflikte und sympathischer Figuren. Gerne folgen die Leser:innen ihnen in die Welt des Romans, bis hinab in den Hades oder in das belebte London. Alexandra Stückler-Wedes Schreibstil ist frisch, leicht und mit einem besonderen Gespür für spannende Bilder.

Wer ›Calea. Zwischen Asche und Rauch‹ gerne gelesen hat, sollte einen Blick auch auf andere Bücher von Loomlight werfen, wie ›Turmalin. Magie aus Wasserseide‹ oder ›Azurie. Tochter aus Mondlicht und Tränen‹.

Buchinfo

Alexandra Stückler-Wede:
Calea – Zwischen Asche und Rauch

Ab 14 Jahren
Loomlight, Stuttgart 2021
432 S., EUR (D) 3,99,- inkl. MwSt.
E-Book
ISBN 978-3-522-65505-7

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